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Neue Glocken der Leester Marienkirche geweiht

Nachricht Leeste, 08. September 2009

Es war ein langer Weg von der Enddeckung eines Risses in der Nachkriegsglocke im Herbst 2005 bis zum Guss der neuen Glocken und schließlich ihrer Weihe im Gottesdienst am 30. August 2009.

Aber in einer erstaunlich kurzen Zeit wurde er bewältigt. Die große Beteiligung Vieler an diesem Projekt und zur Spendensammlung von 100.000 Euro und das fröhliche Fest zur Ankunft der Glocken zeigt, wie sehr es den Menschen unserer Gemeinde und unseres Ortes eine Herzensangelegenheit war. So sind wir sind dankbar und froh, dass alles so gut gegangen ist.

Einige haben beobachtet, wie die Glocken behutsam von einem Kran in den Turm gehoben wurden. Gemeindearchivar Wilfried Meyer hat es im Bild festgehalten.

Und als dann schon am nächsten Abend um 19.00 Uhr der neue Dreiklang aus der Marienkirche probeweise erklang, hat mancher innegehalten, gelauscht, ist in den Garten oder vor die Tür getreten und hatte ein richtiges Gänsehautgefühl.

Von Hand hatten die Monteure und unser Küster Dieter Suhling die ersten Töne erklingen lassen, kaum das die Bronzeglocken im neuen Eichen­stuhl verankert waren. Motoren und  eine elektronische Steuerung lassen  jetzt wieder zumeist automatisch das Geläut erklingen. Wie lange hatte dieser Klang im Ort gefehlt und wie eintönig war er in den letzten 4 Jahren als nur die Marienglocke geläutet werden konnte!

Die Leester Kirche hat ihren Namen nach dieser Marienglocke aus dem Jahr 1516. Sie gehört zu den ältesten der Region und hing schon in den früheren Kirchbauten an dieser Stelle.

Ihre niederdeutsche Inschrift lautet (übersetzt): „Wenn ich, Maria, werde geläutet, das Gottesdienst bedeutet, sich manch Sünder möge bekehren zum Lobe Gottes und Maria zu Ehren M:CCCCC:XVI“ Sie hat am unteren Rand einen Durchmesser von 1,18 m, ist ebenso hoch und wiegt ca. 900 kg. Ihr Ton ist f. Jetzt läutet sie zusammen mit zwei neuen Bronze­glocken in einem neuen eichenen Glockenstuhl.

Im Gottesdienst zur Glockenweihe war das erste Läuten nach der Segnung nicht nur zu Hören sondern auch auf einer Großbildleinwand zu Sehen. Die neuen Glocken ersetzen und ergänzen eine Nachkriegsglocke, die durch einen inneren Riss Materialermüdung zeigte und jetzt vor der Kirche aufgestellt wurde. 1957 war sie von Meta Rumpsfeld gestiftet worden. Sie wiegt 720 kg, hat 1,05 m Durchmesser und Höhe, den Ton g und wurde von Meister Otto in Bremen-Hemelingen gegossen. Ihre Vorgänger­innen wurden zu Beginn der Weltkriege jeweils für die Kriegsrüstung eingezogen.

Die neuen Glocken sind im April 2009 von Albert Bachert, Karlsruhe gegossen worden. Er hat auch die Glocken der Frauenkirche Dresden und die Jahrtausendglocke für den Hamburger Michel gegossen.

Die kleinere wiegt 700 kg hat einen Durchmesser von 1,098 m und trägt die Inschrift: „Unserem Gott zur Ehre – uns Menschen zum Segen. Leeste anno domini 2009“ und  läutet mit dem Ton „g“. Die große Dominica wiegt 1700 kg, ihr Duchmesser beträgt 1,479 m. Sie kündet mit Psalm 105,1: „Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern!“ Sie läutet mit dem Ton „d“.

Eine vom Kirchenvorstand beschlossene Ordnung legt genau fest zu welchem Gottesdienst welche Glocken erklingen. Sie wurde vom Glockensachverständigen der Landeskirche Andreas Philipp erstellt. Ob Taufe, oder Trauung, Sonntag oder Festtag, der Kundige soll schon am Glockenklang erkennen zu welchem Gottesdienst oder gebet er eingeladen ist. Mal einzeln, mal zusammen, erst die verschiedenen Möglichkeiten lassen die reiche Vielfalt unseres neuen Geläuts erkennen. Gott zur Ehr und uns Menschen zum Segen!

Ele Brusermann