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Kirchenkreistag fasst Beschlüsse

Nachricht Bassum, 25. August 2011
Landespastor Albert Wieblitz
Landespastor Albert Wieblitz (links) stimmte den Kirchenkreistag unter Leitung von Knut Laemmerhirt (rechts) auf die Kirchenvorstandswahl im kommendem Jahr ein. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Es ist kurios, ist ein heterogenes Gremium, leitet und legt die Strategie fest und dass die Zusammenarbeit gelinge, sei oft ein Wunder des Heiligen Geistes. Landespastor Albert Wieblitz sprach über den Kirchenvorstand bei Kirchenkreistag am Mittwoch den 24.08.2011 in Bassum und stimmte auf die Neuwahl dieser ungewöhnlichen Gremien in allen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Niedersachsen am 18. März kommenden Jahres ein. Die 54 Delegierten der Gemeinden von Hassbergen bis Harpstedt, von Weyhe bis Sudwalde beschlossen zudem Änderungen im laufenden Stellenplan und Kriterien für energiesparende Dämmmaßnahmen vor allem an Pfarrhäusern.

Wieblitz ließ die Delegierten in kleine Gesprächsgruppen zunächst Glückserfahrungen im Kirchenvorstand austauschen. Er meinte, die Arbeit im Kirchenvorstand sei anspruchsvoll, erfordere Zeit und sei mit der Leitung eines mittelständischen Unternehmens vergleichbar, wenn man beispielsweise von 60 Ehrenamtlichen und 3 bis 10 angestellt Beschäftigten in einer Kirchengemeinde ausgehe. Gemeinde und Kirchenvorstand würden als Entscheidungsebene in Zukunft immer wichtiger werden.

Er riet dazu, eine Findungskommission bei der jetzt laufenden Kandidatensuche einzusetzen. Ehrenamtliche würden vor allem durch direkte Ansprache gewonnen, am besten von anderen Ehrenamtlichen, die die größte Glaubwürdigkeit hätten. Besonders aussichtsreich könne man bei Älteren sein, Frauen im Alter um die 40 Jahre und „Mobilen“, die sich in einer Gemeinde neu beheimaten wollen. Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sollte man auch gezielt ansprechen oder auch berufen, auch wenn sie nicht die volle Amtszeit von 6 Jahren dabei sein können. Die Länge der Amtszeit wurde in der Diskussion dann auch von einigen kritisiert, während andere meinten, man brauche auch Zeit, um die Strukturen und Abläufe zu verstehen.

Für den noch bis Ende kommendem Jahres gültigen Stellenplan wurden einige Änderungen beschlossen. Der Eystruper Kirchenvorsteher Cord Ohlmeyer warb darum, in seiner Region Eystrup-Haßbergen-Hassel die Pfarrstellen auf zwei ganze Stellen zu reduzieren. Dafür kommt eine neue halbe Diakonenstelle, die dann Florian Elsner übernimmt, wie auch eine reduzierte halbe Stelle im Bereich Hoya-Hoyerhagen. Elsner räumte Anfang des Monats seine Kreisjugendwartstelle, die zugleich auf eine Ganze aufgestockt und ausgeschrieben wird. Mit den Änderungen werden zum Teil schon Ziele des neuen Stellenplanes 2013 bis 2016 verwirklicht.

Der Vorsitzende des Bauausschusses, Pastor Horst Wortmann aus Martfeld, betonte bei seinem Bericht, dass es seinem Ausschuss auch um die Gemeinschaft im Kirchenkreis gehe, dabei die Bausubstanz der 30 Kirchen und 70 Pfarr- und Gemeindehäuser für die Zukunft zu sichern und nachhaltige und energetisch verantwortbare Lösungen zu suchen. Obwohl die Mittel für Ergänzungszuweisungen in den letzten 7 Jahren um 30 Prozent zurückgegangen seien, habe man gleichzeitig eine Rücklage von jetzt 794.000 Euro gebildet. Man habe sich vor allem um Energieeinsparmöglichkeiten gekümmert und schulen lassen und bereits 480.000 Euro dafür ausgegeben. Vor allem mit Hilfe der Landeskirche und des Kirchenkreise sollen weitere 415.000 Euro investiert werden. Im Blick sind vor allem Pfarrhäuser mit Geschossdeckendämmung, Fenster und die Optimierung von Heizleistung und Heizkörpern, nachdem man sich um Heizkesselerneuerung schon gekümmert hat.

Für die Mauerwerksdämmung referierte Diplom-Ingenieur Knud Vormschlag von der Bremer Firma Polyplan, die bereits ein Energiekataster im Kirchenkreis erstellt hat. Er zeigte Vor- und Nachteile und Kosten von Kerndämmung, Außen- und Innendämmung. Da die Kirche oft denkmalgeschützte Gebäude habe, käme eine Außendämmung meist nicht in Frage. Je mehr man das Gebäude abdichte, desto wichtiger sei das richtige Lüften, betonte Vormschlag. Der Kirchenkreistag beschloss vorrangig Gebäude nachzurüsten, wo die Energieeinsparverordnung dies fordere, er beschloss einen Entscheidungsweg für Dämm-Maßnahmen und in der Regel 20.000 Euro pro Gemeinde für solche Projekte bereitzustellen, wobei die Gemeinden selbst sich mit 10 Prozent beteiligen müssen. Auf dieser Basis hofft der Bauausschuss angesichts der erwarteten Flut von Anträgen sachgerechte Entscheidungen vorbereiten zu können, so Wortmann abschließend.

Gunnar Schulz-Achelis