Neues Konzept für die Jugendarbeit im Kirchenkreis Syke-Hoya

Nachricht Leeste, 20. Dezember 2016

Kirchenkreistag beschließt Haushalt, Anhebung der Zuweisungen an die Gemeinden und frischen Wind im Kirchenkreisjugenddienst

KKT Leeste Dreyer, Hirschler, Schröder
„500 Jahre Reformation – was soll Luther heute noch?“ Zur Klärung dieser Frage begrüßen Lothar Dreyer, Vorsitzender des Kirchenkreistags (links), und Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder (rechts) Dr. Horst Hirschler, Bischof im Ruhestand, Abt im Kloster Loccum und Luther-Experte. Foto: Miriam Unger  

KIRCHENKREIS (miu). In vielen Gemeinden des Kirchenkreises Syke-Hoya funktioniert die Jugendarbeit vor Ort ausgesprochen gut – auf Kirchenkreis-Ebene war sie dagegen in den zurückliegenden Monaten ein schwieriges Feld. Die hauptamtliche Stelle im Kirchenkreisjugenddienst ist seit Anfang des Jahres vakant. Für die in Elternzeit gegangene Kirchenkreisjugendwartin Tanja Giesecke fand sich kein geeigneter Nachfolger. Die Bemühungen des Kinder-, Jugend- und Bildungsausschusses, eine zügige Lösung zu finden, um weiterhin kirchenkreisweite Angebote für Jugendliche aufrecht erhalten sowie die Gemeinden unterstützen und vernetzen zu können, blieben ohne Erfolg. „Darum müssen wir jetzt einen anderen Weg einschlagen“, meint Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder. Den Vorschlag, wie dieser neue Weg aussehen könnte, präsentierte Schröder bei der Sitzung des Kirchenkreistages im Gemeindehaus in Leeste.

Zunächst unterhält Dr. Horst Hirschler die knapp 70 anwesenden Mitglieder des kirchenkreisinternen Parlaments mit einem launigen Vortrag über Martin Luther. „500 Jahre Reformation – was soll Luther heute noch?“ ist das Thema. Und natürlich hat Hirschler als Bischof im Ruhestand, Abt im Kloster Loccum und ausgemachter Luther-Experte gleich mehrere Antworten parat.

Im Anschluss gibt Dr. Peter Scibbe, Vorsitzender des Finanzausschusses, einen Überblick über die Finanzen im Kirchenkreis. Er schlüsselt die Jahresergebnisse des zurückliegenden Planungszeitraums auf und erklärt, welche Erträge der Kirchenkreis erwirtschaftet hat und welche Ausgaben er hatte. Die höchsten Posten in der vergangenen Periode waren Baukosten, u.a. für das Kirchenamt in Sulingen. Scibbe bescheinigt dem Kirchenkreis, gut und weitsichtig gewirtschaftet zu haben. Defizite konnten mithilfe von soliden Rücklagen ausgeglichen werden.

Mit Blick ins kommende Jahr nimmt der Kirchenkreistag eine Änderung in der Finanzsatzung vor. Die Delegierten beschließen, die Grundzuweisung für Sachkosten und Baupflege an die Gemeinden des Kirchenkreises Syke-Hoya für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 deutlich zu erhöhen. Im Vergleich zu 2015 wird der Kirchenkreis den Gemeinden dann für Sachkosten durchschnittlich 14,61 Prozent und für Baupflege 25,62 Prozent mehr Geld zur Verfügung stellen. Die Höhe der Zuweisungen richtet sich nach der Anzahl der Mitglieder und der Art der Gebäude, die zur jeweiligen Kirchengemeinde gehören.

Die Mitglieder des Kirchenkreistags beschließen den Haushaltsplan für die kommenden zwei Jahre. Sie gehen mit allen geplanten Erträgen und Aufwendungen von einem Volumen von 8.352.780 Euro für das Haushaltsjahr 2017 und 7.888.603 Euro für 2018 aus.

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„Sie ist die Richtige für diese Aufgabe“: Pastorin Anja von Issendorff wird ab Sommer 2017 den Kirchenkreisjugenddienst leiten. Foto: Miriam Unger

Als nächstes steht die Jugendarbeit im Kirchenkreis auf der Tagesordnung. Und mit der Lösung, die Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder vorschlägt, auch eine Änderung des Stellenrahmenplans. Die bisherige Diakonen-Stelle im Kirchenkreisjugenddienst soll für einen Planungszeitraum von fünf Jahren mit einer Pastorin besetzt werden. Der Kirchenkreistag entscheidet einstimmig, dass Anja von Issendorff, Pastorin in Bruchhausen-Vilsen, im kommenden Jahr den Kirchenkreisjugenddienst als Kreisjugendpastorin leiten soll. Die 31-Jährige wird im Sommer 2017 mit einer halben Stelle im Kirchenkreisjugenddienst beginnen, ihr Büro wird sie im „Haus der Kirche“ in Syke haben.

Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder freut sich über das Votum: „Wir brauchen für die Jugendarbeit im Kirchenkreis Kontinuität, aber auch neue Impulse – und ich denke, Pastorin Anja von Issendorff ist für diese Aufgabe genau die Richtige. Sie macht bereits in Bruchhausen-Vilsen eine erfolgreiche, sehr lebendige Jugendarbeit, die sie in den zurückliegenden Monaten immer weiterentwickelt hat. Sie steht nicht nur in sehr gutem Kontakt mit Jugendlichen, sondern auch mit ehrenamtlich Aktiven und den hauptamtlichen Kollegen, die im Kirchenkreis Jugendarbeit betreiben. Mit ihnen zusammen wird sie ein nachhaltiges Konzept für eine funktionierende Jugendarbeit im Kirchenkreis entwickeln – und ich bin zuversichtlich, dass das mit dieser personellen Lösung gelingen kann.“

Miriam Unger