Pastorin Dr. Christina Ernst verlässt Twistringen im Januar

Nachricht 14. November 2018
Christina Ernst vor Kirche miu
Dr. Christina Ernst verlässt die Twistringer Martin-Luther-Gemeinde. Foto: Miriam Unger

Die 35-Jährige wird Referentin für die Vorsitzende der EKD-Synode in Hannover / Verabschiedung am 13. Januar um 15 Uhr

TWISTRINGEN (miu). Nach drei Jahren verlässt Twistringens Pastorin Dr. Christina Ernst die Martin-Luther-Gemeinde. Die 35-Jährige zieht es nach Hannover auf die EKD-Ebene (EKD = Evangelische Kirche Deutschlands). Im Februar tritt sie dort die Stelle als persönliche Referentin von Irmgard Schwaetzer, Vorsitzende der EKD-Synode, an. „Ich werde sie theologisch beraten und für ihre Kommunikation zuständig sein: Reden, Andachten, Predigten und Vorworte für sie schreiben, sie und ihre Position in Gremien vertreten; ihr zutragen, was in den Runden besprochen wird, sie mit der Landeskirche und der EKD verknüpfen, Synoden organisieren…“, zählt Christina Ernst auf. „Das Spannende für mich an dieser Stelle ist, dass ich Kirche noch mal aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen kann – sowohl die Politik als auch Kirche als Institution und den ganzen Apparat auf einer anderen Ebene. Auf diese Herausforderung freue ich mich sehr. Aber natürlich bin ich zugleich auch traurig, meine Gemeinde hier zu verlassen.“

Vieles ist in ihren drei Jahren in Twistringen gewachsen und entstanden. Allem voran neue Strukturen für die Jugendarbeit. „Diesen Bereich auszubauen ist nicht nur für die Zukunft der Gemeinde wichtig, sondern er liegt mir auch persönlich sehr am Herzen“, sagt die Pastorin. „Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht mir Spaß, und wir haben vieles aufgebaut. Allein dieses Jahr hatte ich doppelt so viele Taufen wie Beerdigungen. Wir haben sehr viele Konfirmanden und Teamer gewonnen, die wir ausbilden und mit denen wir jetzt gerade anfangen zu arbeiten. Ich hoffe sehr, dass schnell ein Nachfolger kommt, der das genauso gerne weiterführt.“

Ein anderes großes Thema in Twistringen ist die Ökumene. An kaum einem anderen Ort im Kirchenkreis ist die Zusammenarbeit der katholischen und evangelischen Gemeinden so eng und aktiv. „Ich habe unheimlich viel durch diesen Austausch und die Zusammenarbeit gelernt, was ich mitnehme. Für nächstes Jahr haben wir ein gemeinsames ,Schmiedeprojekt‘ geplant, in dem unter anderem ein Tisch entstehen soll. Mit dieser Aktion wird sich Kirche vor Ort mal ganz anders, handwerklich und kreativ zeigen“, erzählt die 35-Jährige. „Dieses Gemeinschaftsprojekt werde ich auch nach meinem Weggang weiter begleiten, denn es ist mir ganz wichtig, dass es weiterläuft.“

Neben den Menschen, Aktionen und Veranstaltungen in und rund um die Martin-Luther-Kirche werde sie noch etwas sehr vermissen, sagt Christina Ernst und lacht: „Die Partys in meiner Küche! Ich finde das Pfarrhaus in Twistringen ja insgesamt schön und habe mich hier wohlgefühlt, aber die Küche war für mich immer der besondere und der schönste Ort im Haus. Da passen richtig viele Leute rein, und es waren tolle Feiern mit der Gemeinde. Man muss echt sagen: Die Twistringer können gut feiern!“

Das wird die Gemeinde trotz des wehmütigen Anlasses auch am 13. Januar bei der Verabschiedung ihrer Pastorin unter Beweis stellen. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Martin-Luther-Kirche, danach sind alle zum Empfang im Gemeindehaus eingeladen. Und wo der Abend enden wird, dürfte wohl klar sein…
 

Miriam Unger