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Kirchenkreistag beschließt Stellenrahmenplan

Nachricht Syke, 28. Januar 2012

Grundstandards im Kirchenkreis und einen neuen Stellenrahmenplan hat der Kirchenkreistag Syke-Hoya am Mittwoch, 25. Januar 2012,  in einer vergleichsweise turbulenten Tagung unter Leitung von Knut Laemmerhirt aus Syke beschlossen. Dabei werden Stellen in Gemeinden zu ganzen zusammengefasst, umstrukturiert und in der Summe etwas reduziert, auf Kirchenkreisebene Stellenanteile zementiert oder ausgeweitet, was nicht ohne Kritik blieb.

Mit Ausnahme von einem Passus beschlossen die 61 Delegierten auch eine neue Finanzsatzung, die die Kürzung von 10 Prozent bei Küstern und Pfarrsekretärinnen, Raum- und Außenpflegerinnen zurücknimmt. Insgesamt trägt der neue Stellenrahmenplan 2013 bis 2016 auch der Kürzung der Gesamtzuweisung der Landeskirche um zuletzt fast 165.000 Euro auf 5.275.593 Euro Rechnung.

Der evangelische Kirchenkreistag zeigte sich am Mittwoch im Syker Gemeindehaus ausgesprochen debattier- und antragsfreudig. Die 20 Zuschauer erlebten zahlreiche Anträge zu Verfahrens- und Abstimmungsfragen. Einige Gemeindevertreter wollten den Stellenrahmenplan aussetzen oder nach Regionen einzeln abstimmen lassen oder nach Kirchenkreis- und Gemeindeebene getrennt. Kritisiert wurde von einigen, dass die Superintendentenstelle um ein Viertel aufgestockt wurde. Reinhard Kleinschmidt aus Vilsen leuchtete nicht die zu verteilende Gesamtsumme ein und kritisierte die Steigerung der Rücklagen. Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder betonte, bei dem neuen Plan gehe es vor allem auch darum, ganze, wiederbesetzbare Pfarrstellen zu schaffen; wenn etwa Pastoren in kleinen Gemeinden dafür einen Mithilfeauftrag in der Nachbargemeinde bekommen, dafür aber eine ganze Stelle behalten. Jürgen Stegmann aus Wechold befürchtet hier für Wechold/Eitzendorf/Magelsen umgekehrt, dass durch den Mithilfeauftrag der Pastorin in einer Nachbargemeinde die Stelle künftig unbesetzbar wird. Rolf Ehlers als Vertreter der Mitarbeiterversammlung beklagte die Reduzierung der Diakonenenstellen um mehr als ein Drittel zu Gunsten von Pfarrstellen. Andere hielten dagegen, dass nach ihrer Erfahrung Diakonenstellen kaum besetzbar sind.

Beschlossen wurde eine neue Viertelstelle für die Geschäftsführung im Diakonischen Werk. Eine Fusion mit der Diakonie des Nachbarkirchenkreises Grafschaft Diepholz sei vorerst nicht zu Stande gekommen, aber man wolle künftig sehr eng zusammenarbeiten, betonte Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder.

Gleich zu Beginn hatte der Kirchenkreistag auch eine zunächst bis 2014 befristete und weitgehend durch Drittmitteln finanzierte Stelle für die Präventionsarbeit der sozialen Schuldnerberatung an Schulen beschlossen. Mit 15 Wochenstunden soll der neue Schuldnerberater vor allem 8. und 10. Klassen auf den kleinen und großen „Finanzführerschein“ vorbereiten und ihn abnehmen, mit dem die Jugendlichen den Umgang mit Geld – besonders bei Internetgeschäften, Handy- und Kaufverträgen – lernen. Hierfür konnten und müssen weiterhin Mittel der Landeskirche und des Landkreises, von Banken und Kommunen eingeworben werden.

Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder hatte zuvor die 64 Seiten umfassenden Grundstandards des Kirchenkreises vorgestellt: Sie seien eine „Positions- und Richtungsbestimmung der verschiedenen Arbeitsbereiche im Kirchenkreis“. Pastor Horst Wortmann aus Martfeld forderte, es müsse auch Grundstandards für die Gemeinden geben, zumal wenn sich aus Standards Stellenanteile ergäben. Die Diskussion darüber soll in der Kirchenkreiskonferenz fortgesetzt werden, sagte Superintendent Schröder zu.

Auch eine neue Finanzsatzung beschlossen die Delegierten; allerdings eine mögliche Bevollmächtigung des Kirchenkreisvorstandes bei raschen Stellenbesetzungen wurde zunächst zur Neuberatung in den zuständigen Ausschuss zurückverwiesen.

Von der Landessynode berichtete Pastor Albert Gerling-Jacobi aus Weyhe, dass schon mit dem nächsten Kirchenkreistag seine Zusammensetzung neu geregelt werden muss, da künftig Kirchenkreistage maximal 75 Delegierte haben dürfen. Ein entsprechender Vorschlag soll noch vor dem Sommerferien im hiesigen Kirchenkreistag beraten werden.

Gunnar Schulz-Achelis