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Mit ihrer Art eine Visitenkarte

Nachricht Syke, 04. Dezember 2013
2013-12-03StrodtSchröder
Ephoralsekretärin Margrit Strodt wird heute von ihrem Chef Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Eine „Institution“ verlässt heute den evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya. Margrit Strodt war 25 Jahre Sekretärin der Superintendenten Jürgen Flohr und Dr. Jörn-Michael Schröder und saß in der Schaltzentrale des Kirchenkreises in Syke. Heute geht die 61-Jährige in die passive Phase ihrer Altersteilzeit und wird mit einer Andacht und einem Empfang im Syker Gemeindehaus verabschiedet. Viele Pastoren und Pfarrsekretärinnen und weitere kirchliche Mitarbeiter werden erwartet.

 „Es war eine schöne Zeit“ sagt die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin. Erhebliche Veränderungen in der Kirche und im Büroalltag hat sie in diesem Vierteljahrhundert miterlebt. Anfangs wurden Visitationsbericht mit drei Durchschlägen getippt – es gab noch keinen Computer oder Kopierer. „Heute ist der PC das wichtigste Handwerkszeug“ sagt sie. Es wird weniger telefoniert und dafür viel mehr Mails geschrieben. „Die Zeit ist hektischer geworden“, stellt sie fest.
Nach zweieinhalb Jahren im Rechnungsprüfungsamt kam sie fast zeitgleich mit Superintendent Jürgen Flohr im September 1988. Neben der Organisation von Kirchenkreiskonferenzen und viel Routine-Büroarbeit waren die Frühjahrsempfänge und Besuche der Bischöfe Horst Hirschler, Margot Käßmann und Ralf Meister sicher Höhepunkte. Auch der Zusammenschluss der beiden Kirchenkreise Syke und Hoya 2001 brachte viel Veränderungen, kamen doch 12 weitere Gemeinden zu den vorhandenen 15 dazu; einschließlich Pastoren, für die der Superintendent in vielerlei Hinsicht der Ansprechpartner ist. Und wenn der „Sup.“ nicht da war, musste Strodt oft Entscheidungen treffen. „In den 90er Jahren wurden noch neue Pfarrstellen geschaffen, heute reduziert“ erinnert sich Strodt. Sie musste Vertretungen für plötzlich erkrankte Pastoren organisieren. Für die Pfarrsekretärinnen in den Kirchengemeinden war sie zumeist die erst Adresse bei Fragen. Von 1996 bis 2002 gehörte sie auch zur Mitarbeitervertretung (MAV), die die Interessen der angestellten Mitarbeiter vertritt. Da saß sie manchmal zwischen Baum und Borke und schrieb selbst die Antworten des Superintendenten auf Anfragen der MAV. Nach 21 Jahren folgte auf den pensionierten Flohr der junge Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder: Er zeigte ihr viele Dinge am Computer, sie konnte ihm wichtige Tipps zu Personen und örtlichen Gegebenheiten geben. Vor wenigen Monaten gab es mit dem Wegzug des Kirchenkreisamtes an Sulingen eine weitere wichtige Veränderung; denn zu ihrem etwas einsamen Arbeitsplatz in einem Privathaus, gehörte der tägliche Gang zum Amt und auch zum Gemeindebüro Syke mit Postaustausch zur Routine, einschließlich der Begegnungen und Gespräche mit anderen kirchlichen Verwaltungsmitarbeitenden.  
Als einzige externe Mitarbeiterin im Superintendentenhaus bekam sie natürlich auch viel vom Familienleben der beiden Sups mit und hat die Kinder aufwachsen sehen. Bei Flohrs übernahm sie auch schon mal das Babysitting oder den Wellsittich im Urlaub. „Ich bin dankbar, dass es gleich harmonierte“.
Im Ruhestand steht ihre eigene Familie mit 5 Enkeln ganz oben auf der Agenda: Mit drei Generationen wohnt sie und der jetzt auch pensionierte Ehemann Hermann auf einem Resthof in Pestinghausen. Da steht dann auch mal Englisch-Nachhilfe für die Oma auf dem Tagesplan. Und die Schafe und die Katze auf dem 7000-Quadratmeter Grundstück wollen versorgt sein und vor all dem der große Zier- und Gemüsegarten. Sie freut sich auf Reisen und Fahrradtouren, sowie auf auffrischende Sprachkurse bei der Volkshochschule.

Ihr jetziger Chef Superintendent Schröder sagt dankbar: „Mit Frau Strodt verlässt den Kirchenkreis eine Institution: 25 Jahre lang hat sie mit ihrer verantwortungsvollen und zugewandten Art die Rolle als Visitenkarte des Kirchenkreises wahrgenommen.“

Schulz-Achelis 03.12.2013

Gunnar Schulz-Achelis