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5000 Masken für Bedürftige in der Region

Nachricht Hoya, 18. Februar 2021

Kirchengemeinden ziehen an einem Strang

Manchmal geht alles ganz fix. Von der Idee bis zur Umsetzung vergeht nur eine Woche. Initiator Pastor Michael Weiland aus Hassel wirkt beim Blick in den Kalender selbst etwas überrascht über das Tempo. Seine Idee: 5000 FFP-2-Masken für Bedürftige sollen unter die Menschen gebracht werden. Kostenlos. Gedacht, getan.

„Die Idee stammt eigentlich vom TSV Hassel“, gesteht Michael Weiland. „Der Verein hat bei seiner Aktion Masken für ältere Menschen zur Verfügung gestellt, damit diese weiterhin die Möglichkeit haben, am gemeinschaftlichen Leben teilzuhaben. Mir hat die Idee gefallen“, sagt der Pastor. Aber er habe sie nicht eins zu eins kopieren wollen. Deswegen hat er zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus neun Kirchengemeinden in der Region beschlossen, die Masken nicht nur für ältere Menschen zur Verfügung zu stellen, sondern Menschen, die als bedürftig gelten, die sich die im Vergleich zu normalen Masken teureren FFP-2-Masken nicht leisten können. Und das sind nicht nur Senioren. Claudia Amend vom Diakonischen Werk Hoya erklärt: „Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, bekommen kein zusätzliches Geld, um sich die FFP-2-Masken zu kaufen. Das ist in den Sozialleistungen nicht eingepreist. Dazu kommt dann noch, dass diese Familien zusätzlich belastet sind, weil die kostenlosen Mittagessen in Kitas und Schulen wegfallen.“ 

Das Geld für die 5000 Masken haben die Kirchengemeinden Bücken, Eitzendorf, Eystrup, Haßbergen, Hassel, Hoya, Hoyerhagen, Magelsen und Wechold aufgetrieben. „Alle Kirchenvorstände waren sofort mit im Boot“, freut sich der Eystruper Pastor Dr. Thies Jarecki. Was kostet der Spaß denn? „Für 5000 Masken haben wir 3711 Euro bezahlt“, so Thies Jarecki. Der Preis für eine FFP-2-Maske liegt wegen des Großeinkaufs deutlich unter einem Euro – bei knapp 75 Eurocent. „Im Handel kosten diese Masken zwischen drei und fünf Euro pro Stück“, fügt Thies Jarecki hinzu.

Verteilt werden die Masken auf unterschiedlichen Wegen. „Wir haben uns gefragt, wo sind die Menschen sowieso in Kontakt miteinander sind, um unnötige Kontaktaufnahmen zu vermeiden“, sagt Thies Jarecki. Sein Kollege Michael Weiland ergänzt: „Die ersten Masken habe ich meiner Frau mitgegeben, die in der Schule arbeitet. Dort sind Menschen nicht nur in Kontakt, dort weiß man auch, wer zu den Bedürftigen gehört.“ Die Reaktionen auf die Aktion sind durchweg positiv, weiß Claudia Amend: „Der Vater einer siebenköpfigen Familie hat sich sehr über die Masken gefreut“, erzählt sie. „Ich habe auch mal den Post- oder Paketboten eine Maske gegeben“, sagt Thies Jarecki, das sind ja auch Menschen, die nicht besonders viel Geld verdienen.  Und wenn die sowieso schon an der Tür stehen, kann man denen doch etwas mitgeben.“ Pastoren-Kollege Michael Weiland ergänzt: „Die Menschen sind es gar nicht gewohnt, dass sie einfach so etwas bekommen.“

So weit, so gut. Aber da ist noch die Sache mit dem Sticker auf der Verpackung. Auf jeder einzelnen. „Den hat Florian Elsner, der Diakon in der Region, kurzerhand entworfen“, sagt Michael Weiland. Aber wie kommen die Sticker auf die Verpackungen? Immerhin 5000 Stück gilt es zu bekleben. Michael Weiland: „Jede Gemeinde hat 500 Stück übernommen. Das war eine große Unterstützung.“ Und der Rest? „Die haben wir beklebt, abends vor dem Fernseher“, sagt Michael Weiland. „Da weiß man, was man getan hat.“

Andy Wackert