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Pastor Michael Weiland verlässt Hassel und Eystrup

Nachricht 20. Februar 2022

Verabschiedung ist für den 24. April, 11 Uhr, in der Eystruper Kirche geplant.

HASSEL (miu). Pastor Michael Weiland verlässt das Kirchspiel Hassel-Haßbergen-Eystrup. Vor drei Jahren trat er hier seine allererste Pfarrstelle an, nun ist der Probedienst vorbei, „und das ist bei Pastoren ja immer so ein Zeitpunkt, die Entscheidung zu treffen, ob man länger bleiben oder noch mal woanders hinmöchte“, sagt der 40-Jährige. Es sei ihm schwergefallen, „denn unsere Zeit in Hassel war sehr schön. Meine Frau und ich haben lange hin- und herüberlegt, aber am Ende dann doch eine andere Entscheidung für unsere Familie getroffen.“

Wichtig sei ihm, dass nicht der Eindruck entstehe, er habe sich hier nicht wohlgefühlt oder gehe am Ende sogar wegen der in den Gemeinden im Hoyaer Land geplanten Umstrukturierungen, betont Michael Weiland. Im Gegenteil: „Ich habe an diesem Modell ja schließlich selbst mitgearbeitet, mitgedacht und mich da voll mitreinbegeben. Wir haben mehr als ein Jahr lang sehr intensiv zusammen mit allen Kirchenvorständen und der Personalberatung an dieser neuen Struktur gestrickt, von der ich glaube, dass sie gelingen und die Zukunft der Gemeinden in eine gute Bahn lenken wird. Ich finde diesen Zukunftsprozess hochinteressant. Und es ist schade, dass ich ihn nicht mehr weiter begleiten werde.“

Der Grund für den Weggang sei ein familiärer gewesen: „Meine Frau und ich sind eigentlich Stadtkinder, obwohl wir die Vorteile, auf dem Dorf zu leben, hier unbezahlbar fanden – die Natur, die Dorfgemeinschaft, die Nachbarschaft … besonders, seitdem unsere Tochter vor einem halben Jahr geboren wurde. Aber die Geburt von Henriette hat einige Dinge für uns auch in einem neuen Licht erscheinen lassen“, erzählt der Pastor. „Der Auslöser, mich nach einer Stelle an einem anderen Ort umzusehen, war ehrlich gesagt eine Situation, in der wir nachts mit dem Baby ins Krankenhaus fahren mussten und dafür gefühlt eine Ewigkeit unterwegs waren. Das hat uns einen Schrecken eingejagt und zu denken gegeben. Es ist unser erstes Kind, da ist man vielleicht ein bisschen besorgter, aber wir hatten seitdem das Gefühl, dass wir lieber wieder näher an einer Stadt leben möchten.“

Weit weg ziehen sie dafür nicht. Eine Pfarrstelle in Oyten hat Michael Weilands Interesse geweckt. Man war sich gleich sympathisch. Und „dort haben wir beides – es gibt Natur, aber weil der Ort im Speckgürtel Bremens gelegen ist, auch schon ein etwas städtisches Umfeld.“

Der Abschied falle ihm dennoch schwer: „Wir haben hier viele tolle Sachen erlebt und Menschen kennengelernt. Es tut mir auch weh, dass wir gehen – aber das ist eben der Entschluss, den wir als Familie gefasst haben.“

Die Verabschiedung ist für den 24. April, 11 Uhr, in der Eystruper Kirche geplant.

Miriam Unger