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Ihr Herz schlägt für Kirche, Klimaschutz und Kickboxen

Nachricht 14. März 2022

Almut Wenck ist die neue Pastorin in Weyhe / Ordination am 10. April in Kirchweyhe

WEYHE (miu). „Hallo, ich bin die neue Pastorin in Weyhe.“ Almut Wenck lacht. Das macht sie oft. „Ist noch etwas ungewohnt, das zu sagen. Das ist nämlich meine erste Stelle als Pastorin.“ Am Sonntag, 10. April, wird die junge Theologin von Regionalbischof Friedrich Selter in ihr Amt im Verbundenen Pfarramt Weyhe-Leeste eingeführt. Die Ordination beginnt um 15 Uhr in der Felicianus-Kirche in Kirchweyhe, danach ist ein Empfang geplant.

Die Kirchengemeinde und die Region sind der 29-Jährige nicht unbekannt. Vor acht Jahren hat sie in Kirchweyhe bereits ihr Gemeindepraktikum gemacht.

Geboren ist Almut Wenck in Hamburg, aufgewachsen in Winsen/Luhe. Nach dem Abitur zog sie nach Rostock, um Theologie zu studieren. Ein Erasmus-Jahr führte sie nach Malta, wo sie sich auch für zwei Semester mit katholischer Theologie beschäftigte. In Göttingen machte sie ihr Examen, in Langenhagen bei Hannover ihr Vikariat. „Kirchenmusik war dort ein wichtiger Teil der Gemeinde – genauso wie hier in Felicianus“, freut sie sich. Musik spielt auch in ihrem eigenen Leben eine große Rolle. Sie spielt Geige und Klavier und singt oft und gerne.

Ansonsten liest sie viel – „am liebsten Fantasyromane, mit denen ich mich in eine andere Welt lesen kann“. Sie beschäftigt sich intensiv mit aktuellen, sozialen und politischen Themen. Nachhaltigkeit und das Vermeiden von Lebensmittelverschwendung ist ihr ein großes Anliegen. Darum ist sie in der „Foodsharing“-Initiative aktiv. Die Mitglieder retten Lebensmittel vorm Müllcontainer, holen überschüssige oder beschädigte Waren, die nicht mehr verkauft werden, aus Betrieben oder Märkten ab und verteilen sie weiter. „Mir ist zum einen der soziale Aspekt wichtig, dass Lebensmittel, die noch gut sind, gerettet und an Menschen gegeben werden, die damit ihren Geldbeutel entlasten können. Und zum anderen ist es mir angesichts von Armut und Hunger auf der Welt wichtig, dass Lebensmittel verwertet und nicht in der Müllverbrennung vernichtet werden. Das ist vielleicht nur ein kleiner Beitrag für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz, aber es sind ja meist die Kleinigkeiten, die sich läppern.“

Bei allem sozialen und politischen Engagement macht Almut Wenck aber kein bisschen den Eindruck eines belehrenden, ernsten, moralischen Menschen. „Ich lache wirklich gerne und viel, gehe oft ein Liedchen singend durch die Gegend und bringe gute Laune mit“, sagt die 29-Jährige. „Ich denke, ich bin schon ein lebensfroher Mensch.“

Neugierig sei sie auf die Arbeit, auf das Team und vor allem auf die Leute in der Region. „Ich möchte nicht einfach das machen, wozu ich selbst Lust habe und was mir leicht fällt, sondern hören, was hier vor Ort gebraucht wird und dann schauen, was sich machen lässt, um dem zuzuarbeiten. Gerne würde ich auch mit anderen Akteuren vor Ort gemeinsame Aktionen planen – mit Vereinen, Gruppen, Organisationen, Feuerwehr und wen es hier so alles gibt. Ich habe Lust, sie alle nach und nach kennenzulernen, und vielleicht ergibt sich ja eine gemeinsame Idee.“

Trotz ihrer offensichtlichen Fröhlichkeit und Freundlichkeit – durchsetzen kann sich die junge Pastorin offensichtlich auch, wenn es nötig ist. Sie ist mit zwei älteren Brüdern aufgewachsen und macht Kampfsport. „Beim Kickboxen kann ich mich richtig auspowern und hab danach ein gutes Gefühl“, erzählt sie. „Und für das eigene Auftreten und Standing schadet es bestimmt auch nicht.“

Ordination von Almut Wenck als neue Pastorin im Verbundenen Pfarramt Weyhe-Leeste durch Regionalbischof Friedrich Selter am Sonntag, 10. April, 15 Uhr in der Felicianus-Kirche in Kirchweyhe

Miriam Unger