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Notfallseelsorge auf breitere Basis

Nachricht Diepholz, 02. Juli 2009
Notfallseelsorge
Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Notfallseelsorge wird weiter verbessert: Dies wurde bei Kreisfeuerwehrzeltlager vereinbart zwischen (von links) den stellvertretenden Kreisbrandmeistern Dieter Berg (Abschnittsleiter Süd) und Andreas Wessels (Abschnittsleiter Nord), Kreisbrandmeister Carsten Schlung, Pastor Norbert Preibusch aus Barenburg, Pastor Lothar Dreyer aus Asendorf, Pastor Holger Tietz aus Leeste, Pastor Holger Schmidt aus Seckenhausen, Kreisfeuerwehrarzt Thomas Wichmann, Pastorin und Notfallseelsorge-Koordinatorin Gesa Junglas aus Diepholz, Pastor Werner Richter aus Harpstedt, Pastorin Ilka Strehlow aus Barnstorf und Pastor Manfred Buchwitz aus Schwaförden. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Zwischen Notfallseelsorge und dem Kreisfeuerwehrverband Diepholz soll die Zusammenarbeit weiter verbessert werden. Dies wurde mit einer Reihe von Maßnahmen bei einem „Gipfel“ zwischen Notfallseelsorgern und der Spitze der Feuerwehr im Landkreis am Rand des Kreisfeuerwehrzeltlagers am Dienstag in Bramstedt vereinbart.

Die Notfallseelsorge im nördlichen Landkreis ist personell auf eine breitere Basis gestellt worden.

Neun evangelische Seelsorger aus dem Kirchenkreisen Grafschaft Diepholz und Syke-Hoya waren der Einladung zu einer Dienstbesprechung durch die neue Führung der Kreisfeuerwehr gefolgt. „Die Notwendigkeit der Notfallseelsorge ist gegeben und wird immer häufiger in Ansprach genommen“, sagte der neue Kreisbrandmeister Carsten Schlung aus Bassum zum Auftakt. „Die Einsätze gehen nicht spurlos an den Mitgliedern der Feuerwehr vorbei“, so Schlung weiter. Weil die Feuerwehrführung auch eine Fürsorgepflicht habe, sei ihr die ‚Hilfe für die Helfer’ besonders wichtig, ergänzte Kreisfeuerwehrarzt Thomas Wichmann.

„Wir wollen zusammenarbeiten und uns besser kennen lernen“ sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister, zugleich Abschnittsleiter Süd und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende, Dieter Berg aus Wetschen. Und so wurde überlegt, dass im Rahmen der nächsten Kreisfeuerwehrzeltlager eventuell eine Andacht oder Gottesdienst gefeiert werden könnte, sodass die Notfallseelsorge mehr jungen Feuerwehrleuten bekannt wird. Auch könnten im Rahmen der jährlichen Schulungen von Ortsbrandmeistern einige Notfallseelsorger sich und ihre Arbeit vorstellen.

Vereinbart wurde auch, dass die Feuerwehr 13 lila Notfallseelsorgerwesten anschafft und immer eine in den Einsatzleitfahrzeugen hat. Wenn Notfallseelsorger eintreffen, können und sollen die Seelsorger dann die Westen tragen, um für alle anderen Einsatzkräfte erkennbar zu sein. Bislang hatten im Nordkreis nur einige Notfallseelsorger eine solche Weste jeweils zu Hause.

Diese Idee reagiert damit zugleich auf eine neue Struktur der Notfallseelsorge im Nordkreis, also dem Kirchenkreis Syke-Hoya. Weiterhin wird die Leitstelle zunächst versuchen, bei einem Unglück den Ortspastor zu erreichen. Vorteil dabei ist, das Ortspastoren oft die Opfer und ihre Angehörige kennen und kurze Wege haben. Sollte der Ortstapsor nicht erreichbar sein, wird über das Notfallhandy angerufen, das bislang 5 Pastoren reihum dabei hatten. Für diese fünf wurde aber die Belastung mit über 10 Wochen jährlich zu groß. Deshalb wird nach einem Beschluss der Kirchenkreiskonferenz künftig das Handy samt einem Koffer mit Büchern, Karten Navigationsgerät unter fast allen Pastoren im Kirchenkreis Syke-Hoya wochenweise herumgereicht. Wer genau den Koffer hat, wird in den 6 Regionen des Kirchenkreises organisiert, die nicht im Landkreis Nienburg mit seiner eigenen Notfallseelsorgestruktur liegen. Im Herbst sollen alle Pastoren im einem Kurzlehrgang ortsnah zu den Besonderheiten der Notfallseelsorge geschult werden.

Die Feuerwehr sieht auch Vorteile darin, das nunmehr fast alle evangelischen Pastoren sich an der Notfallseelsorge auch mit dem Handy beteiligen: So seien alle Pastoren mit einbezogen und die Notfallseelsorge auch noch bessert verankert, so Schlung.

Die Seelsorger boten an, dass Geistliche auch zu Gesprächen direkt nach einem Einsatz oder einige Tage später zur Nachsorge angefordert werden können. Auch freuten sie sich, wenn Feuerwehren sich Andachten oder Gottesdienste zu Jubiläen oder als „Gottesdienste für Lebensretter“ wünschten, wobei dies auch gut in einem Feuerwehrgerätehaus sein könne.

Vereinbart wurde auch, dass die Seelsorger möglichst an die Leitstelle zurückmelden, wann voraussichtlich ein ein Geistlicher an einer Unglückstelle sein kann, damit die anderen Einsatzkräfte wissen, wann sie mit der Unterstützung rechnen können. Gerade im Südkreis sind die Entfernungen zum Teil erheblich, sodass nicht immer schnell ein Seelsorger vor Ort sein kann. Als Kontaktmann zu den Kirchen wurde Kreisfeuerwehrarzt Thomas Wichmann benannt, der gleich die Notfallseelsorger zu einem Treffen der Feuerwehrärzte mit Besichtigung des ABC-Gefahrenzuges der Berufsfeuerwehr Hannover am 21. Oktober einlud.

Gunnar Schulz-Achelis