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Kirchenmusikstiftung wird gegründet

Nachricht Syke, Hoya, 17. September 2010
Gründungskonzert der Kirchenmusikstiftung
Zum Auftakt-Konzert der Kirchenkreismusikstiftung am 1. Oktober laden ein (von links) die Kuratoriumsmitglieder Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder aus Syke, Antje Stilke aus Weyhe und Kreiskantor Siegfried Rohlfing aus Bassum. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

„Die Kirchenmusik ist ein wichtiges Standbein unseres Kirchenkreises“, so Kreiskantor Siegried Rohlfing. Sie in ihrer Qualität zu erhalten und auch neue Wege zu gehen ist Ziel der neuen Kirchenmusikstiftung, die am 1. Oktober in der Stiftskirche in Bassum mit einem Kirchenkreis-Konzert – bei freiem Eintritt – eröffnet wird.

Im Kirchenkreis gebe es 20 Kirchenchöre, 14 Bläserchöre, 4 Gospelchöre, dazu 2 Trommelgruppen, 9 Kinderchöre und einige Flötenkreise. „Diese Gruppen sind die beständigsten in unserer Kirche“ sagte Rohlfing am Freitag bei der Vorstellung der Stiftung in Bassum. Viele Menschen drückten ihren Glauben durch Musik aus, ergänzte Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder. Die Stiftung wolle die Musik als Wurzel christlicher Arbeit nachhaltig stärken und fördern. Weil der Kapitalstock nicht angetastet werde und nur aus den Zinserträgen die Musik gefördert werde brauche man einen langem Atem, würde damit aber auch sehr langfristig diesen Themenbereich stärken, so der leitende Geistliche weiter.

„Es ist daran gedacht, Dinge anzuschieben“ erklärte Antje Stilke aus Weyhe, die wie Schröder und Rohlfing zum Kuratorium gehören wird. Das Kuratorium werde Fördervorschläge machen, etwa für Projekte, wo mehrere Kirchengemeinden kirchenmusikalisch zusammenarbeiten. Die Ausbildung des Orgelnachwuches liegt Kreiskantor Rohlfing besonders am Herzen, weil viele Organisten schon älter seien. Hier könne auch die Stiftung helfen, zum Beispiel beim Kauf teuren Notenmaterials. Zudem habe die neue Syker Kirchenmusikerin Imke Marks den Auftrag, Orgelschüler in der Region auszubilden. Da die Finanzierung von Chorleitern durch den Kirchenkreis mit Kirchensteuermitteln auslaufe, will die Stiftung auch anteilig und befristet Chorleiterstellen mitfinanzieren, erklärte Schröder. „Die Gemeinden müssen aktiv werden“ meinte Stilke, die schon als Kind bei einer Pastorenfrau Flötenunterricht hatte und nach Umzügen in der Regel durch das Mitsingen in einem Kirchenchor schnell wieder Anschluss fand. Jetzt singt sie in der Kantorei in Weyhe mit.

Die Kirchenmusikstiftung hat eine Start-Einlage des Kirchenkreises von 220.000 Euro, die vorwiegend aus dem „Hochzeitgeld“ der Landeskirche zum Zusammenschluss der beiden Kirchenkreise Syke und Hoya mit Jahresbeginn 2001 kommt. Das Geld der Landeskirche war für Strukturmaßnahmen gedacht, die aber – durch das schon damals gemeinsame Kirchenkreisamt – kaum nötig waren und wurde zurückgelegt. Nun soll es – nachhaltig über die Stiftung – den Gemeinden für die Kirchenmusik zu Gute kommen.

Es werden aber Zustiftungen gebraucht. „Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“ sagte Schröder. Ein „Klassiker“ könnten Benefizkonzert kirchlicher Chöre und Gruppen sein. Einen „beeindruckenden Auftakt“ habe der Posaunenchor in Harpstedt mit seinem Konzert am 5. September gemacht, das 1000 Euro für die Stiftung gebracht habe, so Schröder. Bis Juni nächsten Jahres werden zudem – von Kirchenkreis und Landeskirche – alle Spenden 1 zu 1 bonifiziert. So werden aus den 1000 Euro unversehens 2000. Am Sonntag, 26. September werden die Kollekten in allen evangelischen Gottesdiensten im Kirchenkreis für die neue Stiftung gesammelt. „Wir hoffen auf institutionelle Spender und Privatspender“ sagte Schröder. „Leute, die von Kirchenmusik begeistert sind, wollen vielleicht, das auch ihre Kinder und Enkel in einem Chor singen können“. Schröder sieht durch die Kirchenkreis-Stiftung keine Konkurrenz zu örtlichen Fördervereinen und Stiftungen, die im Zweifel Vorrang hätten.

Zum Ende des Auftaktkonzertes am 1. Oktober um 19.30 Uhr in der Stiftskirche Bassum kann man auch spenden. In dem Konzert treten Bläser aus mehreren Gemeinden des Kirchenkreises gemeinsam mit der Vilser Trommelgruppe unter Leitung von Dietrich Wimmer auf, die Bassumer Kantorei und der Gospelchor Weyhe unter Leitung von Elisabeth Geppert. „Das vielfältige Programm zeigt, was Kirchenmusik heute ausmacht“ sagte Schröder. Dazwischen gibt es Informationen über die Stiftung und das Kuratorium wird im Interview vorgestellt.  Diesem gehören zudem Steffen Akkermann aus Harpstedt und Almuth Ehrich aus Syke an.

Gunnar Schulz-Achelis