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Ministerin in Harpstedt

Nachricht Harpstedt, 29. Dezember 2010
Sozialministerin Aygül Özkan
Sozialministerin Aygül Özkan hält am 7. Januar einen Benefizvortrag um 14 Uhr in der Christuskirche Harpstedt. Foto: Ministerium

Eine außergewöhnliche, junge Politikerin kommt zu einem Benefizvortrag nach Harpstedt. Die populäre niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan spricht am Freitag, 7. Januar ab 14 Uhr in der Christuskirche über "Schuldenprävention und Schuldnerberatung - Elemente niedersächsischer Sozialpolitik". Die Ministerin hält – bei freiem Eintritt – den Benefizvortrag zu Gunsten des Förderkreises der sozialen Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes der Kirchenkreise Syke-Hoya und Grafschaft Diepholz.

Die erste türkischstämmige Ministerin in Deutschland kommt auf  Einladung des örtlichen Bundestagsabgeordneten Axel Knoerig, der Mitglied des Förderkreises soziale Schuldnerberatung ist. Die 39-jährige Juristin ist seit 9 Monaten Ressortchefin im Sozialministerium und hat sich einem Namen in diversen Politikfeldern gemacht.

Die Hamburgerin hat eine steile Karriere hingelegt: Nach ihrem Abitur studierte sie Jura und arbeitete als Managerin bei der Deutschen Telekom. Mit 33 Jahren trat sie in die CDU ein, und wurde schon ein Jahr später zur Vorsitzenden des Landesfachausschusses „Wirtschaft und Arbeit“ ihrer Partei. Drei Jahre später zog sie in die Bürgerschaft der Stadt, also das Landesparlament, ein und wurde stellvertretende Landesvorsitzende. Im April 2010 berief sie Christian Wulff in sein Kabinett in Hannover, wo sie für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration zuständig ist. Angesichts des sehr breiten Politikfeldes hat sie immer wieder mit diversen Vorschlägen Aufmerksamkeit erregt, warb für Organspenden und bessere Integration von jugendlichen Migranten, warnte von Hausärztemangel auf dem Land und fördert Beratungsstellen für gewalttätige Männer. Die Tochter einer in den 60er Jahren eingewanderten Gastarbeiterfamilie setzt sich für die frühkindliche Bildung von Migrantenkindern ein und wünscht sich mehr Richter mit Migrationshintergrund. „Ich bin mir bewusst, dass ich eine Vorbildrolle spiele“, kommentierte sie ihre eigene Rolle als erste Ministerin muslimischen Glaubens.

Aygül Özkan ist mit einem türkischstämmigen Frauenarzt verheiratet und Mutter eines Sohnes. Sie erzieht ihren Sohn zweisprachig und bikulturell. Nach ihrem Vortrag stellt sich die Ministerin noch einigen Fragen aus dem Publikum. Gegen Ende der Veranstaltung geben die Schuldnerberater des Diakonischen Werkes Informationen zu ihrer Arbeit, unterstützt durch Bilder auf Großbildleinwand. Einlass ist ab 13 Uhr. Das Programm rahmt musikalisch der Harpstedter Gospelchor unter Leitung von Daniela Predescu. Der Eintritt ist frei; am Ausgang sammeln Helfer in Körben Kollekte für den Förderkreis soziale Schuldnerberatung, besonders für die Präventionsarbeit. Gegen 15.30 Uhr ist die Veranstaltung zu Ende.

Gunnar Schulz-Achelis