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Kreisfrauentreffen 2011

Nachricht Neubruchhausen, 14. September 2011
Gunda Krause-Frische
Gunda Krause-Frische plädierte beim Kreisfrauentreffen für „Gutes reden“ statt klatschen. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Über Schweigen und das gutes Reden hat beim diesjährigen Kreisfrauentreffen  am Montag den 12.09.2011 Gunda Krause-Frische gesprochen. Unter dem Thema „Von Worten die (nicht) weiterhelfen“ zeigte sie die Folgen des Klatschens auf und gab praktische Ratschläge für einen heilvollen Umgang mit der eigenen Sprache.

„Gottes Wort hat uns gefunden. Es ist in uns hineingelegt und hat sich als wahr erwiesen“ hatte Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder in seiner Andacht zum Auftakt gesagt. Die Beauftragte für die Frauenarbeit im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya Elisabeth Früchtenicht freute sich, über 200 Frauen von Harpstedt bis Haßbergen, von Weyhe bis Sudwalde in Neubruchhausen zu begrüßen.

Tiefgründig und mit viel Humor verstand die Hauptrednerin im ihrem Vortrag ihre Zuhörerinnen zu begeistern, die ihr mit langem Beifall dankten. Alles, was ein Mensch redet, würde im Jahr ungefähr 66 Bücher von 800 Seiten füllen. „Wir brauchen weniger Worte! Wir brauchen viel mehr hilfreiche Worte“ so Krause-Frische. Gott habe den Menschen mit der Zunge „sein Meisterstück“ gegeben, damit sie lobt.

Oft sei der Mund „schuld an vielen Nöten, Tränen, Schmerzen und Enttäuschungen, die wir auslösen und selbst erleben und erleiden“. Oft rede man unbedacht drauf los nach dem Motto: „Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich gesagt habe?“ Kränkende Worte werden von vielen immer wieder gekäut. „Schmutzige Wäsche waschen!“ und „Klatschen!“ kämen aus einer Zeit, in der - zumeist - die Frauen gemeinsam am Fluss Wäsche wuschen und über andere redeten. So sage solches Reden mehr über die, die urteilt als über die, über die gesprochen wird. Neid sei ein Sprengsatz beruhe oft auf einer Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben.

Durch Zorn ändere man die Welt nicht. Die Bibel, das „Gesundheitsbuch für Leib und Leben“, rate: „Wenn ihr zornig seid, macht es nicht noch schlimmer, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen über eurem Zorn, ohne dass ihr euch vergeben  bzw. ausgesprochen habt.“ Vor Gott könne man sein Herz ausschütten. „Meine Zunge ist der Griffel eines guten Schreibers!“  zitierte die Gemeindepädagogin Psalm 45,2. „Gott kann die Zunge bändigen“. Sie riet sich täglich nur für 3 Minuten irgendwo in Ruhe hinzusetzen. „Halten Sie Gott Ihre Ohren hin. Leg dich ganz in Gottes Hand.“

Man solle nie das Gespräch abreißen lassen. „Wir leben von Worten, die uns aufrichten“. Lob solle man gerne weitergeben und besser anerkennen und bestätigen, statt nörgeln, so die Mindenerin. „Wenn der andere weiß, dass ich ihn achte, respektiere, liebe, dann kann ich auch kritische Punkte ansprechen“ riet sie für Kritik. Zudem sei der Tonfall sehr entscheidend. Das lateinische Wort für segnen „benedicere“ heiße wörtlich übersetzt: Das gute Wort sagen. Und das sei ein Segen, so Krause-Frische abschließend.

Kirchenkreis-Sozialarbeiterin Ortrud Gartelmann-Kaluza bat um die Kollekte. 728,02 Euro legten die Frauen zusammen. Mit dem Geld bekommen zum einen armen Familien bei Eltern-Kind-Kuren die Zusatzkosten für Kinder – etwa für das Bastelmaterial oder Eintritt bei Ausflügen – bezuschusst. Zum anderen geht das Geld für die Diakoniekatastrophenhilfe nach Ostafrika.

Gunnar Schulz-Achelis