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Mehr Geld für Mitarbeiter

Nachricht Syke, Hoya, 26. April 2013
Mitarbeitervertretungen
Andreas Miehe vom Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretungen (von links) brachte gute Neuigkeiten: Es gibt mehr Geld für die kirchlichen Mitarbeiter und für viele auch mehr Urlaub. Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Marlies Lührs leitete die alljährliche Versammlung. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Gute Nachrichten gab es für die kirchlichen Mitarbeiter im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya.

Bei ihrer jährlichen Mitarbeiter-Vollversammlung erfuhren Küster und Erzieherinnen, Pfarramtsekretärinnen und Diakone, Kirchenkreissozialarbeiterinnen und Friedhofsmitarbeiter, Pflegekräfte und kirchliche Verwaltungsmitarbeiter, dass es rückwirkend zum Jahresbeginn mehr Geld gibt: Schon ab Mai soll 2,65 Prozent mehr Lohn ausgezahlt werden und zum nächsten Jahresbeginn nochmal 2,95 Prozent mehr.

Besonders jüngere Mitarbeiter freute sichtlich, dass es nunmehr 30 Tage Jahresurlaub für jede Altersstufe gibt. "Sie dürfen sich berechtigt freuen", sagte Andreas Miehe vom Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretungen. Er referierte im Gemeindehaus Vilsen vor 80 kirchlichen Mitarbeitern über: „Die neue Entgeldordnung ist in Kraft getreten – kann ich als Mitarbeiter jetzt mehr Geld verdienen?“

Der Tarifexperte auf Arbeitnehmerseite führte in das "sehr komplexe Thema" und vor allem die Systematik des Bezahlungssystems ein. Da die Personalabteilung im Kirchenkreisamt und die MAV nicht beraten dürfen, riet Miehe den Mitarbeitenden, selbst zu prüfen, ob sich in ihrem Fall ein bis Ende August gestellter Antrag auf Höhergruppierung lohnt. Für die Einstufung spiele die Länge der Ausbildung eine Rolle; grundsätzlich müsse die höherwertige Tätigkeit über die Hälfte der Arbeitszeit ausgeübt werden, so Miehe. Zu den Unterschieden zwischen einfachsten, einfachen und schwierigen Tätigkeiten gäbe es noch nicht in allen Fällen „eine durchgefochtene Rechtsprechung“. Die Bedienung von Maschinen – vom Geschirrspüler bis zum Aufsitzrasenmäher –  sei zumeist eine höherwertige Tätigkeit. Eine Mitarbeitende fragte, ob der ursprünglich gelernte Beruf eines jetzigen Küsters als Ausbildung anerkannt und angerechnet werde, da es ja keine Küsterlehre gebe? Dies sei noch nicht geklärt, sagte Miehe.  Ob die fürsorgliche Tätigkeit von Sozialassistentinnen, früher Kinderpflegerinnen, als schwierig oder einfach einzustufen sind, sei auch noch umstritten und damit werde landesweit nicht ganz einheitlich umgegangen. Besonders im ländlichen Raum werden bald Fachkräfte gesucht, wie Mitarbeitende und auch Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder in seinem Grußwort bestätigte. „Anstellungsträger können eine höhere Stufe vorweg gewähren, wenn sie Personal gewinnen wollen. Das muss man wissen“, sagte Miehe. „Das Umdenken hat noch nicht überall stattgefunden“.

Für Heilpädagogen, Sprachförderkräfte, Erzieherinnen in niedrigen Entgeldstufen lohne sich ein Antrag. Pfarrsekretärinnen und Küster seien besser gestellt worden und würden jetzt automatisch höher eingruppiert. Die Vorsitzende der MAV im Kirchenkreis, Marlies Lührs beklagte, dass viele Mitarbeitende nicht wissen, wo sie eingruppiert sind. Sie riet auch den Kollegen nur die Tätigkeiten auszuführen, für die sie bezahlt werden und andernfalls auch mal „Nein“ zu sagen.

Sie beklagte, dass die MAV nicht über alle mitbestimmungspflichtigen organisatorischen Angelegenheiten rechtzeitig und umfangreich informiert werde und sie wiederholt Briefe an die Arbeitgeberseite schreiben müsse. „Zurzeit sind aber auch stressige Zeiten auf Arbeitgeberseite“ gestand sie zu.

Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder hatte über die Veränderungen im Kirchenkreistag, KiTa-Verband und im Diakonischen Werk berichtet und Marlis Winkler als neue hauptamtliche Geschäftsführerin stellte sich kurz vor. Die Mitarbeitenden in Syke werden voraussichtlich zum Jahresende in das Gebäude des Kirchenkreisamtes umziehen, nachdem dieses im Herbst in das neue Kirchenamt im Sulingen umgezogen und dort mit dem Diepholzer Amt fusioniert sein wird.  Er dankte für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und dankte besonders den kirchlichen Mitarbeitern. „Unsere Arbeit lebt davon, dass die Mitarbeitenden anderen Menschen den Glauben vermitteln und eine christliche Haltung zum Leben haben.“