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Brusermann verlässt Weyhe-Leeste

Nachricht Weyhe, Leeste, 26. Juni 2013
Pastor Ele Brusermann
Pastor Ele Brusermann verlässt Leeste. Archiv-Foto: Privat

"Kirchenkreis-Nomade" wird Pastor Ele Brusermann im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf und verlässt daher nach 27 Jahren die evangelische Kirchengemeinde Leeste. Zum 1. Oktober 2013 tritt der Geistliche seine neue Stelle "als Springer" an und wird Kollegen in Gottesdiensten, Konfirmandenunterricht und bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen vertreten, die für einige Monate im Studiensemester in Göttingen weilen, länger krank oder in Elternzeit sind. Brusermann folgt damit seiner Frau Dagmar, die seit Jahresbeginn als theologischer Vorstand bei der "Diakonischen Altenhilfe Leine-Mittelweser" in Wunstorf arbeitet - insofern ist der Wechsel eine Art "Familienzusammenführung". "Ich freue mich darauf mit meiner Frau wieder an einem Ort zu leben" sagt Pastor Brusermann, der in diesem Tagen 59 Jahre alt wird.

Für beide "Brusermänner" ist die Stelle auf 5 Jahre befristet. Ele Brusermann ermöglicht die neue Stelle, auf seine zunehmende Gehbehinderung Rücksicht zu nehmen. Er geht davon aus, dass sich für ihn dann voraussichtlich der Ruhestand anschließt.

Ele Brusermann gehört zum "Urgestein" der Pastorenschaft im Kirchenkreis Syke-Hoya und hat auch auf regionaler Ebene viele Aufgaben übernommen. Leeste ist seine erste Pfarrstelle, die er zunächst mit Ehefrau Dagmar geteilt hat. Später hat sie im Kirchweyhe gearbeitet. Ele Brusermann hat die Regionalisierung und damit das gemeinsame "verbundene" Pfarramt mit den Kirchweyher Kollegen vorangetrieben. So gibt es seit Jahren einen gemeinsamen Predigtplan, gegenseitige Vertretungen und Aufgabenteilungen für beide evangelische Gemeinden auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Weyhe. "Ich liebe unsere eher dörfliche Kirche in Leeste, fand es aber auch immer mal schön, in der großen Felicianuskirche in Kirchweyhe zu predigen", so Brusermann. "Ich hatte immer ein recht gutes Verhältnis zu den Kirchweyher Kollegen - kein Wunder: Meine Frau gehörte dazu".

In Leeste hatte Brusermann viel Jugendarbeit gemacht: Ging segeln mit Jugendlichen und fuhr mit ihnen zu den Kirchentagen. Im Kirchenkreis ist er auch Beauftragter für den Kirchentag. Höhepunkt dieser Aufgabe war sicher der Bremer Kirchentag 2009, für den er Stände beim "Abend der Begegnung", ein Feierabendmahl und Quartiere in einer Schule und bei vielen Privatleuten initiierte. Auch den Weihnachtsmarkt, der jetzt immer zwischen Jugendhaus und Kirche aufgebaut wird, hat er jahrelang begleitet und früher die Kirchenzelte organisiert. Öffentlichkeitsarbeit und große, sichtbare Zeichen lagen dem Theologen am Herzen und so warb er mit Bannern und Großplakaten für verschiedene kirchliche Aktionen.

Originelle Zeichen setzte er gerne auch in Gottesdiensten ein. In einer Osternacht machte er das Einschlagen der Kreuzesnägeln hörbar, bei anderen Gottesdiensten setzte er Beamer, Scheinwerfer und Toneffekte ein. Unvergesslich ist vielen sein Gespräch mit dem Jesuskind in der Krippe in einem Spätgottesdienst am Heiligen Abend.

In der Landeskirche war er einer der ersten, die sich zum "leitenden Notfallseelsorger" ausbilden ließ und koordiniert seit über 10 Jahren die Notfallseelsorge im Kirchenkreis und hat den Kontakt zu den Rettungsdiensten gepflegt.

Er und seine Familie haben sich wohlgefühlt in Weyhe-Leeste. Seine - inzwischen erwachsenen - Söhne spielten im Posaunenchor und waren bei den Pfadfindern aktiv; und bei den großen Lagern half im Hintergrund oft der Papa bei logistischen Fragen. "Die Nähe zu Bremen ist schön; aber es ist gut, auf dem Land zu leben".

Am kommenden Sonntag werden voraussichtlich die beiden Kirchenvorstände Weyhe und Leeste den Antrag auf Wiederbesetzung stellen.

Pastor Brusermann wird im Gottesdienst am Sonntag, 22. September um 16 Uhr in der Leester Marienkirche verabschiedet. Er selbst wird die Predigt halten und Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder ihn offiziell verabschieden. Im Anschluss lädt die Gemeinde zu einem Empfang ein, damit sich jeder auch persönlich dem langjährigen Seelsorger auf „Wiedersehen“ sagen kann.

Gunnar Schulz-Achelis