Teenager zu sein ist teuer

Nachricht Syke, Hoya, 21. November 2015

Förderkreis Soziale Schuldnerberatung schafft neues Material für Präventionsarbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen an

Finanzführerschein 2
Edith Heckmann (links), Vorsitzende des Förderkreises Soziale Schuldnerberatung, lässt sich von Präventions-Fachmann Stefan Gövert die neuen, überarbeiteten „Finanz-Führerscheine“ zeigen. Foto: Miriam Unger

LANDKREIS (miu). Teenager zu sein ist teuer. Kaum hat man seinen Kleidungsstil gefunden, ist der Trend auch schon wieder vorbei oder man ist aus dem Outfit rausgewachsen. Alle paar Monate gibt es bessere Smartphones, neuere Technik und Statussymbole, die alle anderen in der Klasse schon haben. Geld ausgeben ist  leichter geworden durch Internet und neue Technik. Mit dem Taschengeld oder seinem ersten Ausbildungsgehalt auszukommen, dagegen deutlich schwerer. Diese Erfahrung macht Stefan Gövert häufig. Der Sozialarbeiter ist zuständig für die Präventionsarbeit der Sozialen Schuldnerberatung im Diakonischen Werk der Kirchenkreise Diepholz und Syke-Hoya. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen schon früh ein Bewusstsein für den Umgang mit ihren Finanzen zu schaffen, um einen späteren Tritt in die Schuldenfalle zu verhindern.

Ein Projekt, das Stefan Gövert in Schulen, Jugendwerkstätten, Konfirmandenprojekten und berufsvorbereitenden Maßnahmen im Landkreis anbietet, ist der „Finanz-Führerschein“. Die Mädchen und Jungen werden dabei in mehreren Einheiten zum Umgang mit Geld geschult. Sie nehmen gemeinsam mit dem Experten ihr eigenes Konsum-Verhalten in den Blick, entwickeln ein Gespür für ihre finanziellen Stärken und Schwächen, werden über Kostenfallen aufgeklärt und wie sie diese umgehen. Häufig arbeitet Gövert dafür auch mit den Banken vor Ort zusammen. Zum Schluss können die Jugendlichen mit Hilfe eines Multiple-Choice-Prüfungsbogen testen, wie sich ihre Finanzkompetenz durch das Projekt verändert hat. Wer besteht, bekommt ein Zertifikat ausgestellt.

„Ein gutes Präventionsangebot, das früh genug ansetzt, um Problemen mit Schulden erfolgreich vorzubeugen“, sind sich die Mitglieder des Förderkreises Soziale Schuldnerberatung im Landkreis einig. Bei ihrer Sitzung beschlossen sie daher, das Projekt „Finanz-Führerschein“ finanziell zu fördern. „Von dem Geld wird neues, aktuell überarbeitetes Material angeschafft“, erklärt Förderkreis-Vorsitzende Edith Heckmann.

Für Schulen oder Jugendeinrichtungen, die das Präventionsangebot der Sozialen Schuldnerberatung für junge Menschen nutzen möchten, ist der Diakonie-Mitarbeiter per E-Mail (Stefan.Goevert@evlka.de) oder Telefon (04242/168714) zu erreichen.