„Nur so lassen sich Fluchtursachen bekämpfen“

Nachricht Harpstedt, 23. Oktober 2017

Kirchenkreis freut sich über höheres Spendenaufkommen für das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“

BfdW Hunger Quinoa Ernte
Frauensache: Die Bewahrung und Vermehrung von Saatgut - hier auf dem Bild ist es Fingerhirse - ist im Projektgebiet seit Jahrhunderten traditionell Arbeit für die Damen der Schöpfung. Foto: Thomas Lohnes (Brot für die Welt)

KIRCHENKREIS (miu). 617 neue Projekte in 93 Ländern rief das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ im vergangenen Jahr ins Leben. Die meisten davon in Afrika. Im Zentrum der Angebote steht „Hilfe zur Selbsthilfe“ in armen Ländern – langfristige Maßnahmen, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen. „Ein erfolgreiches Projekt aus dem letzten Jahr fördert etwa den Anbau von Quinoa in den Anden“, berichtet Gunnar Bösemann, Pastor in Harpstedt und „Brot für die Welt“-Beauftragter im Kirchenkreis Syke-Hoya.

Pastor Gunnar Bösemann, Foto miu
Gunnar Bösemann, Pastor in Harpstedt und "Brot für die Welt"-Beauftragter im Kirchenkreis Syke-Hoya. Foto: Miriam Unger

„Quinoa ist eine uralte Getreideart – sehr nahrhaft, proteinhaltig, mineralienreich und einträglich. Sie wurde schon von den Inkas angebaut, geriet aber im zurückliegenden Jahrhundert in Vergessenheit.“

Bösemanns Kollegin Elke Haarnagel, Pastorin in Wetschen und „Brot für die Welt“-Beauftragte im Kirchenkreis Diepholz, ergänzt: „Die Pflanze ist heimisch, robust und kommt gut mit den Bedingungen in den Anden zurecht, darum eignete sie sich hervorragend für den Anbau. Das Quinoa-Projekt unterstützt nicht nur die gesunde Ernährung in der Region, sondern hilft den Kleinbauernfamilien in Peru auch, ein besseres Einkommen zu erzielen.“

Darum freuen sich Elke Haarnagel und Gunnar Bösemann umso mehr, dass das Urkorn inzwischen auch von internationalen Star- und Trend-Köchen entdeckt und auch hierzulande wieder salonfähig gemacht wurde.
Beide haben in den zurückliegenden Monaten in ihren Kirchenkreisen für Unterstützung der „Brot für die Welt“-Projekte geworben. Mit großem Erfolg: Bundesweit wurde die Arbeit des evangelischen Hilfswerks 2016 mit 61,7 Millionen Euro unterstützt, wie aus den gerade veröffentlichten Zahlen herausgeht. Das ist ein deutliches Plus von 4,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (57,5 Millionen Euro). Aus dem Kirchenkreis Syke-Hoya kamen 101.227,04 Euro aus Spenden und Kollekten; aus dem Kirchenkreis Grafschaft Diepholz 51.943,47 Euro.

Gerade angesichts der aktuellen Wahlergebnisse in vielen Ländern, die eher auf Abschottung und Abwehr von Flüchtlingen hindeuten, auf das Rücklenken des Blicks aus Krisensituationen im Ausland zurück aufs eigene Land, eine hoffnungsvolle Entwicklung, finden Elke Haarnagel und Gunnar Bösemann: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen aus unserer Region nicht nur auf sich und unsere Region schauen, wie dieses Spendenergebnis zeigt. Sondern dass es ihnen wichtig war, in die weltweite Arbeit gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit zu investieren. Denn nur so lassen sich Fluchtursachen bekämpfen.“

Spendenkonto: Brot für die Welt IBAN: DE10 100610060500 500500 BIC: GENODED1KDB Bank für Kirche und Diakonie