Als nächstes stellt Kreisjugendpastorin Anja von Issendorff neue Projekte und Angebote für Jugendliche im Kirchenkreis vor – wie das in kurzer Zeit schon sehr gut angenommene interaktive Jugendgottesdienst-Angebot „Cross16“, das von Gemeinde zu Gemeinde zieht und von einer Gruppe aus jungen Teamern mit Teenagern vor Ort entwickelt wird. Die 32-Jährige hat vor einem Dreivierteljahr die Leitung des Kirchenkreisjugenddienstes übernommen und krempelt derzeit einiges um. Wichtig sei ihr, Strukturen zu schaffen, um die Jugendlichen selbst direkter zu beteiligen, betont sie. Und wird aufs Stichwort hin gleich von einer quirligen Gruppe selbstbewusster Teenager unterbrochen, die sie zum Kirchenkreistag mitgebracht hat: „Dann erzählen wir am besten gleich selber!“
Die Mädchen und Jungen sind nämlich gerade dabei, einen eigenen Jugendkonvent auf Kirchenkreisebene aufzubauen, dem bis jetzt 23 Mitglieder aus elf Gemeinden angehören. Vier davon sind Ole Gröger und Lina Hanekum (beide 16 Jahre alt und aus Bassum), Juliane Schwecke (16) aus Bruchhausen-Vilsen und Matti Ertel (15) aus Harpstedt.
Ole ist Vorsitzender des Gremiums. „Wir möchten nicht nur Ansprechpartner für Jugendliche sein, sondern ein Verbindungsstück zwischen den Generationen“, erklärt er. „Und in einem offiziellen Ausschuss können wir einfach viel mehr bewegen und beeinflussen als wenn wir Teamer in unseren Gemeinden sind.“
Und das, was sie bewegen möchten, ist mehr als Austausch und Aktionen, Projekte, Freizeiten, Camps und Mitsprache bei Entscheidungen, das wird schnell deutlich. „Wir wollen eine neue, coole Kirche vermitteln“, sagt Matti. „Wir werden in die einzelnen Gemeinden kommen, uns mit den Jugendlichen dort vernetzen und gucken, was geht.“
Jugendpastorin Anja von Issendorff hat kein offizielles Stimmrecht im Konvent, ist aber beratendes Mitglied und koordiniert die Treffen derzeit noch.
Neues aus dem Bauausschuss
Im Anschluss berichtet Hans-Jürgen Krohn, stellvertretender Vorsitzender des Bauausschusses, noch über die Arbeit des Gremiums in den zurückliegenden Monaten. Der Ausschuss besteht aus elf Mitgliedern, die sich in Zusammenarbeit mit dem Kirchenamt Sulingen und in Beratung mit dem Amt für Bau- und Kunstpflege Verden mit den Gebäuden des Kirchenkreises beschäftigen.
„Neben Neubauten von Gemeinde- und Pfarrhäusern haben in den vergangenen Jahren vor allem Sanierungen von Pfarrhäusern einen wesentlichen Teil der Bauaktivitäten im Kirchenkreis ausgemacht. Und im Zusammenhang mit dem Wechsel der Pfarrstelleninhaber in den Gemeinden Bücken, Martfeld, Hassel und Leeste werden auch in diesem Jahr wesentliche Anteile der Finanzmittel für Pfarrhaussanierungen gebunden“, erklärt Krohn.
Da wegen eines personellen Engpassens im Amt für Bau-und Kunstpflege Verden viele Maßnahmen im vergangenen Jahr ins Stocken geraten waren, ist die Liste der Vorhaben, die in diesem Jahr umgesetzt werden sollen, etwas umfangreicher.
Die nächsten Baustellen
An mehreren Kirchen sind Baumaßnahmen vorgesehen. Die drei größten Baustellen werden in Brinkum die Sanierung des Kirchendachs und der Fenster (circa 301.000 Euro), in Vilsen die Sanierung des Kirchturms (erster Bauabschnitt circa 780.000, zweiter in 2020/2021 circa 550.000 Euro) und in Hoya die Betonsanierung des Turms (circa 191.500 Euro) sein.
Planung von Gebäudekonzepten
Mehrere Kirchengemeinden haben mit der Entwicklung umfänglicher zukunftsfähiger Gebäudekonzepte begonnen. Am weitesten sind in ihren Planungen die Gemeinden Barrien (Neubau eines Gemeindehauses in zentraler Lage und Verkauf/Abriss von Gemeindehausräumlichkeiten), Bassum (Umbau eines ehemaligen Pfarrhauses zu einem Gemeindehaus und Neubau eines Gemeindesaals bei gleichzeitiger Aufgabe des bisherigen Gemeindehauses), Brinkum (Grundsanierung des Gemeindehauses und Konzentration der gemeindlichen Flächen in einem Gebäude; das frei gewordene Gebäude soll im Bestand bleiben), Harpstedt (Vorplanungen zur Verbesserung der Pfarrdienstwohnung bei gleichzeitiger Neustrukturierung der Gemeindehausflächen), die Kirchengemeinde Heiligenloh-Colnrade (Verkauf des Gemeinde-und Pfarrhauses Colnrade mit dem Ziel des Einbaus eines Gemeinderaums in die Kirche und Errichtung eines Sanitärtrakts), Leeste (Verkauf von zwei Gemeinde- und Pfarrhäusern, Neubau eines Gemeinde-und Pfarrhauses in unmittelbarer Nähe der Kirche), Vilsen (Vorplanungen zum Verkauf und Neubau eines Gemeindehauses oder Umbau/Umnutzung anderer Räumlichkeiten zu einem Gemeindehaus) und Weyhe (Verkauf/Abriss und Neubau eines Pfarrhauses; Abriss eines ungenutzten Lehrerhauses an der Kirche, Einbau von Sanitäreinrichtungen an der Kirche).
Aktuelle Baumaßnahmen
Krohn gibt einen schnellen Überblick über aktuelle Baumaßnahmen im Kirchenkreis: In der Kirchengemeinde Barrien wurde mit dem Neubau eines Gemeindehauses begonnen (Gesamtkosten circa 1.000.000 Euro), die Fertigstellung ist für Dezember geplant. In Bassum wird ein denkmalgeschütztes Gebäude saniert und umgebaut zu einem Gemeindehaus mit Saal-Anbau (Gesamtkosten circa 1.650.000 Euro), die Einweihung mit Bischof Ralf Meister als Gast ist am 20. Mai. In Haßbergen wurde das Gemeindehaus zum Jahresbeginn für 195.000 Euro saniert. Und das Pfarrhaus in Twistringen bekam einen neuen Anbau fürs Pfarrbüro (Gesamtkosten: 145.000 Euro
„Perspektivisch werden auch in den kommenden Jahren Grundsanierungen und die Umsetzung von Gesamtkonzepten kirchlicher Gebäude die baulichen Aktivitäten im Kirchenkreis prägen“, blickt Krohn in die Zukunft. Hilfreich für diese Arbeit sei neben einer kritischen Begleitung der derzeitigen Umstrukturierung im Amt für Bau- und Kunstpflege vor allem die Tatsache, dass der Kirchenkreis zur Verstärkung des technischen Mitarbeiters für Bauangelegenheiten vor Ort bis Mitte 2021 eine weitere halbe Architektenstelle eingerichtet hat.
Beschlussfassung und nächste Tagung
Zwei Beschlüsse müssen noch gefasst werden. Die Einteilung von Wahlbezirken für kommende Abstimmungen im Kirchenkreis wird einstimmig durchgewunken. Danach geht es um die künftige Zusammensetzung des Kirchenkreistags. Im Juni werden die neu gebildeten Kirchenvorstände ihre Arbeit aufnehmen und innerhalb von sechs Monaten ein neues Parlament bilden. Drei Modelle stehen zur Auswahl. Die Versammlung entscheidet sich für die Variante mit der höchsten vorgeschlagenen Mitgliederzahl von 78 Personen.
Der nächste (und in dieser Konstellation letzte) Kirchenkreistag ist am 4. Dezember in Bassum.
Miriam Unger