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„Das ist für uns ein ganz natürlicher, logischer Schritt“

Nachricht 31. Dezember 2021

Kirchengemeinden Brinkum und Seckenhausen entscheiden sich für „Verbundenes Pfarramt“ / Pastor Marc Heinemeyer arbeitet zur Hälfte in beiden Bezirken, die Pfarrstelle des in Ruhestand gehenden Pastors Detlef Korsen wird ausgeschrieben

BRINKUM-SECKENHAUSEN. Es war keine überraschende Entscheidung, sondern eine „langjährige, ganz natürliche Entwicklung“, sagen alle Beteiligten. Die Kirchenvorstände der evangelischen Gemeinden in Seckenhausen und Brinkum haben sich entschieden, ihre Zusammenarbeit offiziell zu machen. Ab dem neuen Jahr werden sie ein „Verbundes Pfarramt“ haben. „Das war für uns ein ganz logischer Schritt“, erklärt Patrick Bakker vom Kirchenvorstand Seckenhausen. „Wir haben der Zusammenarbeit, die wir hier schon seit vielen Jahren haben, einfach einen Namen gegeben“, ergänzt Bettina Kaiser vom Kirchenvorstand Brinkum. „Und wir sehen diese Veränderung auf beiden Seiten positiv.“
 
Der neue Stellenrahmenplan hätte für Seckenhausen als kleine Kirchengemeinde künftig eine halbe Pfarrstelle vorgesehen, für Brinkum eineinhalb Stellen. Durch den Zusammenschluss stehen zwei Vollzeit-Stellen für die Region zur Verfügung, deren Inhaber*innen eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig vertreten sollen. Pastor Marc Heinemeyer, der bereits in der Region arbeitet, wird zu je 50 Prozent für beide Gemeinden zuständig sein. Und die Stelle seines Kollegen Detlef Korsen, der im Frühling in Brinkum in den Ruhestand verabschiedet wird, kann nun als 100-Prozent-Stelle ausgeschrieben werden, was sie für Bewerber*innen attraktiver macht.
 
Was wird sich an der inhaltlichen Arbeit in beiden Gemeinden ändern? „Wir rücken enger zusammen“, meint Pastor Marc Heinemeyer. „Wir arbeiten ja schon seit über zehn Jahren als ,Regionale Arbeitsgemeinschaft Stuhr‘ mit Brinkum, Seckenhausen und Heiligenrode gemeindeübergreifend zusammen. Wir vertreten uns gegenseitig, machen die Gottesdienstplanung, die Homepage und den Gemeindebrief zusammen. Wir haben ein gemeinsames Konfirmanden-Modell, bieten Jugendfreizeiten, Kirchenvorstandsfahrten und thematische Gottesdienste für alle Gemeinden der Region an. In den Chören sind Mitglieder aus allen Bezirken… Dadurch hat sich für unsere Zukunftsüberlegungen ganz natürlich ein ,Verbundenes Pfarramt‘ angeboten, dem wir nun ein verbindlicheres Gerüst geben wollen. Da in Zukunft beide Kirchenvorstände an allen Prozessen beteiligt sind, werden wir die Jahresplanung aufeinander abstimmen, gemeinsame Besprechungen haben, Aufgabenbereiche im Pfarramt sinnvoller und nach Fähigkeiten aufteilen und Schwerpunkte setzen, die für beide Bezirke gelten. Wir werden auch weiterhin gemeindeübergreifende Angebote machen, damit es noch selbstverständlicher wird, dass wir zusammengehören.“
 
Bettina Kaiser macht die langjährige Erfahrung miteinander optimistisch, dass das „Verbundene Pfarramt“ gut funktionieren wird: „In mehrmonatigen Team-Bildungsprozessen und monatlichen Treffen haben Brinkum, Seckenhausen und Heiligenrode Anfang 2000 begonnen, diese bis dato nicht dagewesene Region zu bilden. 2006 haben wir die ,Regionale Arbeitsgemeinschaft Kirchenregion Stuhr‘ gegründet. Und es hat in all den Jahren sehr gut geklappt mit Absprachen und gemeinsamen Projekten.“
 
Auch Patrick Bakker verspricht sich „viel davon, dass wir zusammenrücken und Synergien nutzen. Für Seckenhausen bedeutet das, dass wir durch die Zusammenarbeit mehr als eine*n halbe*n Pastor*in haben werden, was sonst nicht der Fall wäre.“
Dass trotzdem „die Besonderheit beider Kirchengemeinden erhalten bleiben und nicht alles vermischt wird“, ist Bakker und Kaiser, den ehrenamtlichen Vorsitzenden der Gemeinden, natürlich wichtig. „Aber darauf achten wir alle. Und das bekommen wir schon hin.“
 
Die Zusammenarbeit in der „Regionale Arbeitsgemeinschaft“ mit der Kirchengemeinde Heiligenrode wird es weiterhin geben, bestätigen die Kirchenvorstände. „Damit haben wir in unserer Region drei volle Pfarrstellen.“
 
Zusammen freue man sich jetzt auf die nächsten gemeinsamen Projekte, auf Bewerbungen für die frei werdende Pfarrstelle und auf eine*n Nachfolger*in für Pastor Detlef Korsen.

Miriam Unger