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Beispielhafte Erfolgsgeschichten

Nachricht Syke/Diepholz, 30. Juni 2021

Heute ist Aktionstag der Jugendmigrationsdienste

Wohin, wenn nichts mehr geht? Für die 23-jährige Tida aus dem afrikanischen Guinea war es der JMD. Die drei Buchstaben stehen für Jugendmigrationsdienste. Für Tida war und ist die Unterstützung des JMD eine große Hilfe. Sie kam vor sechs Jahren nach Deutschland. Im Juli beginnt die junge Frau und Mutter ihre Ausbildung zur Altenpflegerin. Eine Erfolgsgeschichte. Heute, am 30. Juni, ist der Aktionstag der Jugendmigrationsdienste.

„Der Aktionstag findet dieses Jahr wegen der Bundestagswahl im September früher statt als sonst“, sagt Melanie Prieler. Sie ist beim Diakonischen Werk in Syke für den JMD im nördlichen Landkreis zuständig. „Mit dem Aktionstag wollen wir in der Politik auf das Thema Migration aufmerksam machen“, erklärt die Sozialarbeiterin. Aber nicht nur die Politik: Am Aktionstag werden in öffentlichen Gebäuden in der Region Plakate aufgehängt. Darauf abgebildet ist unter anderem eine von Hand gezeichnete Road Map, eine Straßenkarte, die den Weg skizziert, den einer der jungen Menschen hinter sich hat. Der Weg geht aufwärts, eine Erfolgsgeschichte.

So wie die von Tida  - und auch die von Barzan. Der heute 24-Jährige ist 2014 aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet. Nach einer ersten Station in Thüringen lebt er heute in Syke und ist gerade dabei, seine Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik in Stuhr zu beenden. Das Unternehmen will ihn nach Beendigung seiner Ausbildung übernehmen, freut sich Barzan.

Neben Sprachförderangeboten, die neben den regulären Sprachkursen stattfinden, bietet der JMD Diepholz-Syke weitere Angebote für die jungen Migranten*innen an: „Vor einigen Wochen haben wir eine ,Summer School‘ veranstaltet, in der es um Computerkenntnisse ging“, sagt Sozialarbeiterin Sarah Frerking vom Diakonischen Werk in Diepholz, die für den südlichen Landkreis für den JMD zuständig ist. Aber es geht nicht immer nur ums Lernen, auch das Miteinander hat einen hohen Stellenwert: „Wir veranstalten auch Freizeiten und Ausflüge – zum Beispiel in den Heide Park. Das dient dazu, dass sich die jungen Migrant*innen untereinander kennenlernen und austauschen können und untereinander ihre Deutschkenntnisse ausprobieren können“, sagt Melanie Prieler. Dieses Jahr müssen solche Ausflüge Corona-bedingt ausfallen, bedauert Sarah Frerking. Stattdessen finden kleinere Aktionen vor Ort statt. 

Fotos und Text: Andy Wackert

Die Jugendmigrationsdienste (JMD) bieten Migrant*innen und Geflüchtete im Alter von 12 bis 27 bundesweit Beratung zu asyl- und aufenthaltsrechtlichen Themen, Netzwerkarbeit mit Jobcenter, Ausländerbehörde und anderen Anlaufstellen, Unterstützung bei persönlichen Sorgen und Problemen, Unterstützung bei der schulischen, beruflichen und sozialen Integration, Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, Unterstützung beim Schriftverkehr, Integration bei der gesellschaftlichen Teilhabe (zum Beispiel Freizeiten), Abbau von Zugangsbarrieren für zugewanderte Menschen und Einsatz gegen Diskriminierung. Die Ansprechpartnerin in Diepholz ist Sarah Frerking (Telefon: 05441/987940, Mobil: 0173/3861021, E-Mail: sarah.frerking@evlka.de) und in Syke Melanie Prieler (Telefon: 04242/168731, Mobil: 0176/47371492, E-Mail: melanie.prieler@evlka.de).