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Jugendmigrationsdienst und das Programm "Respect"

Nachricht 10. November 2022

Sprachen über den Jugendmigrationsdienst im Landkreis und das Programm "Respect"

KIRCHENKREIS (tor). Die 25-jährige Halima Abdulazeez aus Nigeria lebt seit vier Jahren mit ihrer sechsjährigen Tochter in Deutschland. „Deutschland ist ein tolles Land“, sagt sie im Gespräch. Abdulazeez hat eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begonnen. Eine ähnliche Geschichte kann der aus Guinea stammende Abraham Tinka erzählen. Der 25-Jährige ist seit fünf Jahren in Deutschland und befindet sich mittlerweile im dritten Ausbildungsjahr zum Rohrleitungsbauer. Einen großen Anteil an diesen beiden positiven Lebensgeschichten hat der Jugendmigrationsdienst (JMD). Hier haben die beiden jungen Erwachsenen Rat und Hilfe erhalten. Der JMD ist eine Beratungsstelle für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung im Alter zwischen 12 und 27 Jahren. Im Landkreis Diepholz ist er beim Diakonischen Werk Diepholz-Syke-Hoya angesiedelt. Gefördert wird die Einrichtung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Jugendmigrationsdienst unterstützt individuell junge Menschen bei der sozialen, beruflichen und schulischen Integration und hilft bei Behördengängen. „Derzeit sind bei uns 70 Personen in der Beratung“, erklärt Gülsen Gören, Mitarbeiterin des JMD und zuständig für den südlichen Landkreis. Im nördlichen Teil arbeitet ihre Kollegin Melanie Prieler. „Natürlich gibt es auch Probleme. Durch die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine haben wir Wohnungsnot. Manchmal müssen Ratsuchende ihre Wohnungen nach Jahren räumen, weil dort jetzt Ukrainer einziehen sollen. Das läuft nicht immer konfliktfrei ab“, berichtet Prieler. „Ich werde mich auf jeden Fall weiter dafür einsetzen, dass es keine zwei Klassen von Migranten gibt“, so MdB Axel Knoerig (CDU), der zusammen mit seiner Bundestagskollegin Peggy Schierenbeck (SPD) den JMD in Syke besuchte.

Im Rahmen des JMD wird auch das Programm „Respect Coach“ angeboten. Doreen Hodde bietet es in der Syker Luise-Chevalier-Schule an, in der mittlerweile Schüler aus rund 14 Nationen beschult werden. „Ziel des Programms ist es die Schüler in ihrem demokratischen Denken und Handeln zu schulen und extremistischen Ideologien, Diskriminierungen und anderen demokratiefeindlichen Einstellungen entschlossen zu begegnen“, erklärt Doreen Hodde. Viel Lob erhält sie für ihre Arbeit von Schulleiterin Petra Raue. „Doreen arbeitet mit den Kindern am Frieden und ist für die Jungen und Mädchen zu einer Art Ankerpunkt geworden“, so Raue.

Thorsten Runge