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„Ich habe immer das direkte Gespräch gesucht“

01. Juni 2023

Diakon Bernd Breckner wird am 3. Juni in Barrien in den Ruhestand verabschiedet

BARRIEN (tor). Alles begann im saarländischen Michelbach in einem katholischen Jugendkeller. Bernd Breckner war der junge Leiter der Gruppe, und „ich habe damals schon festgestellt, dass Jugendliche ganz viel auf die Beine stellen, wenn man ihnen freie Hand lässt“, blickt er zurück. Die Arbeit mit Jugendlichen hat sein Leben immer begleitet. Aber sich der Jugendarbeit hauptberuflich zu widmen, stand für ihn erst mal nicht an.

Er lernte zunächst den Beruf des Krankenpflegers und arbeitete unter anderem in der Tumor-Nachsorge-Klinik im Allgäu. Einige Jahre später rückte dann aber doch sein Interesse an Jugendarbeit wieder mehr und mehr nach vorne, also ließ er sich berufsbegleitend zum Diakon ausbilden.

Als Bernd Breckner im September 1993 als junger Diakon im Anerkennungsjahr nach Barrien kam, hätte er es sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass er in diesem lebendigen, ständig in Bewegung befindlichen Arbeitsfeld hier einmal in den Ruhestand gehen wird. Aber so kam es.

In der Kirchengemeinde Barrien leitete er Jugendgruppen und arbeitete mit Konfirmanden, war für Diakonieprojekte zuständig und für vieles mehr. Zusammen mit den Pastor*innen entwickelte er unzählige Projekte für die Konfirmandenarbeit, später auch mit einem Stellenanteil im Kirchenkreis.

Gleich zu Beginn seiner Barrier-Zeit baute er auch die „Barrier Butze“ mit auf, einen mittlerweile sehr etablierten Treffpunkt für Jugendliche. Hunderte von Zeitungsartikeln erinnern Bernd Breckner jetzt kurz vor seinem Dienstende an seine Arbeit und an all die besonderen Aktionen und Projekte, die er hier gemacht hat. Es sind viele schöne Erinnerungen und große Dinge, die er im Kirchenkreis bewegt hat.

Natürlich war nicht alles leicht. Wer mit Teenagern arbeitet, der lernt eine große Bandbreite an Schwierigkeiten kennen. Aber Bernd Breckner meisterte die Situationen ruhig, besonnen und immer sehr persönlich. „Wenn es mit Jugendlichen mal Probleme gab, habe ich immer direkt das Gespräch gesucht“, sagt er, „auch mit den Eltern.“ Seine Erfahrungen aus der Kranken- und Altenpflege halfen ihm dabei und natürlich auch seine eigenen Erlebnisse. „Ich habe selbst schon früh erfahren, dass das Leben Licht und Schatten hat…“

Dankbar ist Bernd Breckner dafür, dass er das für ihn eingerichtete Büro im Barrier „Hachehuus“ nun drei Jahre lang nutzen konnte. Denn ganz plötzlich spielte vor ein paar Jahren seine Gesundheit nicht mehr mit, und es war unsicher, wie es mit seiner Berufsfähigkeit weitergehen würde und ob überhaupt. „Ich habe mir damals gesagt, dass ich wenigstens einen einzigen Tag in meinem neuen Büro sitzen möchte. Und jetzt sind es doch noch drei Jahre geworden“, freut er sich, „das ist doch toll!“. Dankbar ist er auch für die Unterstützung und Wertschätzung seiner Kolleg*innen, die er in der Zeit der Krankheit erfahren hat.

Am kommenden Sonnabend, 3. Juni, wird Diakon Bernd Breckner nun im Rahmen eines Festgottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet. Beginn ist um 17 Uhr im Garten des Hachehuuses (bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Kirche statt).

Pläne für seinen Ruhestand hat Bernd Breckner noch nicht. „Ich freue mich erst mal auf Aktivitäten mit meiner Frau, mit meinen Kindern und Enkelkindern.“