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„Klare Profile können die Kandidatensuche einfacher machen“

Nachricht 08. Juni 2023

Synode des Kirchenkreises Syke-Hoya tagt in Leeste / Pastorin Astrid Lier wird neues Mitglied des Parlaments

LEESTE (tor). Die bevorstehenden Kirchenvorstandswahlen 2024 prägten einen Großteil der Sitzung der Synode des evangelischen Kirchenkreises Syke-Hoya am Mittwochabend im Leester Gemeindehaus. Als Gast dazu sprach der Osnabrücker Regionalbischof Friedrich Selter. Er ging der Frage nach, wie es den Kirchengemeinden gelingen kann, Kandidat*innen für die Wahl zu gewinnen.

„Kirchenvorstände müssen ein großes Spektrum an Themen und Aufgaben bearbeiten. Gemeinden mit einem klaren Profil – wie zum Beispiel Kirchenmusik oder Schwerpunkt auf Jugendarbeit oder junge Familien – werden es einfacher haben bei der Kandidatensuche“, ist Selters Erfahrung. Man müsse darüber nachdenken, ob sich auch Arbeitsbereiche abgegeben ließen und so die Kirchenvorstände etwas entlastet werden könnten. 

Als gutes Beispiel nannte Selter den Bereich der Evangelischen Kindertagesstätten. Die Einrichtungen im Kirchenkreis Syke-Hoya haben sich vor mehr als zehn Jahren zu einem Verband zusammengeschlossen, der sehr gut läuft. „Der Verband übernimmt viele Aufgaben, wodurch die einzelnen Kindertagesstätten entlastet werden. Für die Friedhöfe im Kirchenkreis wäre ein ähnliches Modell denkbar“, gibt Selter zu bedenken.

Bei der kirchlichen Arbeit sei es ebenso wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen. „Häufig werden Kandidatinnen und Kandidaten für die nächste Wahl aus den Reihen der Ehrenamtlichen der Gemeinde geholt“, weiß der Regionalbischof. „Es ist aber angesichts unserer vielfältigen Aufgabenbereiche wichtig, auch an Menschen zu denken und diejenigen zu fragen, die vielleicht noch nicht in der Gemeinde aktiv sind, die aber über Qualifikationen, zum Beispiel im Bau- oder Finanzbereich, verfügen.“

Die gut 80 Delegierten des kirchlichen Parlaments diskutierten im Anschluss angeregt in Kleingruppen über verschiedene Thesen zu den Kirchenvorstandswahlen. Deutlich wurde dabei die mehrheitliche Meinung, dass in allen Gemeinden diakonische Themen noch mehr in den Blick genommen werden müssten.

Auch die Evangelische Jugend im Kirchenkreis beschäftigt sich derzeit sehr mit dem Thema der Wahlen: „Wir werden nach den Sommerferien in Heiligenrode und Asendorf Info-Abende für Jugendliche und junge Erwachsene anbieten, um sie für eine Kandidatur zu begeistern“, erklärte Juliane Schwecke aus dem Jugendkonventsvorstand des Kirchenkreises.

Mit großem Applaus wurden die Gäste aus der brasilianischen Partnersynode Mato Grosso bei der Sitzung der Kirchenkreis Synode im Leester Gemeindehaus empfangen. Die sechs Männer und Frauen verbringen drei Wochen im Kirchenkreis Syke-Hoya. „Wir können gegenseitig voneinander lernen“, sagte Armin Andreas Hollas, Pastor in Amazonien, in seiner kurzen Ansprache. Er stelle immer wieder fest, dass die Probleme der Kirche in Brasilien und Deutschland in vielen Bereichen sehr ähnlich seien.

Pastorin Anke Orths, Beauftragte für die Partnerschaftsarbeit mit Brasilien im Kirchenkreis Syke-Hoya, blickte schon mal voraus: „2025 wird eine Delegation aus unserem Kirchenkreis wieder nach Brasilien reisen. Machen Sie jetzt schon mal Werbung dafür.“

Einstimmig wurde an diesem Abend noch Pastorin Astrid Lier (Hoya) in den Kirchenkreisvorstand gewählt. Sie nimmt den Platz von Pastorin Meike Müller ein, die den Kirchenkreis Anfang des Jahres verlassen hat.

Die Gäste aus Mato Grosso fanden es interessant, bei der Synode des Kirchenkreises dabei zu sein: „Für unsere ganze Gruppe war es schön, sich hier so integriert zu fühlen“, sagt Armin Andreas Hollas, Pastor in Amazonien. „Wir bekamen einen guten Eindruck davon, was das Wort ,Synode‘ bedeutet: nämlich „gemeinsam gehen“. Und das nicht nur, was unsere Partnerschaft als Kirchenkreise betrifft, sondern auch als Menschen, die die bereit sind, gemeinsam auf dem Weg Gottes zu gehen.“ Foto: Thorsten Runge