Syker Tafel hat sich gut eingelebt im neuen Gebäude und erfreut sich großer Beliebtheit bei Engagierten / Mehr als 30.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit für Bedürftige
SYKE (tor). Seit mehr als einem halben Jahr betreibt das Team der Syker Tafel mittlerweile die vom Kirchenkreis zur Verfügung gestellte Halle in der Ferdinand-Salfer-Straße 2. „Wir haben uns gut eingelebt“, sagt Tafel-Sprecher Ralf Grey. „Wir mussten hier allerdings eine ganz neue Organisationsstruktur lernen. Bisher haben wir zum Beispiel unsere Ausweisverwaltung per Excel gemacht. Mit dem Umzug haben wir auf ein EDV-System mit Ausweiskarten umgestellt. Die Daten werden alle in einem Rechenzentrum in Nürnberg verwaltet.“ Der Datenschutz wird bei der Tafel erfahrungsgemäß großgeschrieben.
Im neuen Tafelgebäude in Syke werden auch die Lebensmittel für die beiden Ausgabestellen in Weyhe und Bruchhausen-Vilsen gepackt. Über engagierte Mitmenschen kann sich die Lebensmittelausgabe nicht beklagen: „In Syke arbeiten derzeit 71 Mitarbeitende in unterschiedlichen Bereichen. Die meisten von ihnen ehrenamtlich. Wir haben auch einen Hausmeister und einen ,BuFdi‘.“ Der ehrenamtliche Einsatz bei der Tafel sei beliebt: „Die meisten Helfer haben das aktive Arbeitsleben hinter sich und suchen eine neue Aufgabe. Wir führen mittlerweile sogar eine Warteliste in den Ausgabestellen“, freut sich Ralf Grey. „Und in der Regel bleiben unsere Leute auch lange dabei. Kürzlich haben wir Mitarbeiter verabschiedet, die 18 Jahre lang bei uns mitgearbeitet haben.“
Die drei Transporter der Einrichtung sammeln jede Woche rund zehn Tonnen Lebensmittel in der Region ein. In Syke werden die Produkte dann sortiert und, wenn notwendig, in Kühlräumen gelagert. „Aber die Menge an Lebensmitteln, die wir aus Verbrauchermärkten abholen, wird weniger. Wir fahren vermehrt auch Produktionsstätten an, um dort Ware abzuholen. Die ist dann nicht nah am Verfallsdatum, sondern stammt beispielsweise aus einer fehlerhaften Produktion und soll so nicht in den Handel“, erklärt Ralf Grey. „Es kommt dann schon mal vor, dass wir ein Lebensmittel in zu großen Mengen haben. Aber dann tauschen wir einfach einen Teil davon mit anderen Tafeln.“
Gerne nimmt das Tafel-Team auch jederzeit haltbare Konserven sowie Hunde- und Katzenfutter zum Beispiel aus Haushaltsauflösungen an.
In der Weihnachtszeit steigt die Zahl der Tafel-Kund*innen in der Regel. Grey: „Es müssten sogar noch mehr sein. Aber viele von Armut betroffene Menschen scheuen leider den Weg zur Tafel, weil sie sich schämen. Wir wünschen uns, dass es Betroffenen gelingt, sich zu überwinden, damit wir helfen können.“
Ende des Jahres werden die Mitarbeiter der Tafel rund 30.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet haben. „Ich kann mich nur beim ganzen Team bedanken, dass auch in diesem Jahr wieder so vielen Mitbürgern geholfen hat, die von Armut betroffen sind.“
Am 23. November ist die Syker Tafel im famila-Center in Syke zu Gast. Dort verkaufen Ehrenamtliche weihnachtliche Basteleien. Der Erlös fließt in die Tafelarbeit.