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Verabschiedung von Syker Pastorin

Nachricht Syke, 18. September 2025

Albertje van der Meer geht in den Ruhestand

Als sie mit 15 Jahren aus der Realschule entlassen wurde, wollte Albertje van der Meer gerne Hebamme werden. Da sie für eine Ausbildung zu jung war, besuchte sie die Schule bis zum Abitur. Aufgrund ihrer religiösen Sozialisation studierte sie anschließend Theologie und wurde Pastorin. Fast 28 Jahre ihrer Dienstzeit hat sie in der evangelischen Kirchengemeinde Syke als Pastorin gewirkt. Ende Oktober geht Albertje van der Meer in den Ruhestand. Am 2. November wird sie um 15 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes offiziell in der Syker Christuskirche verabschiedet. „Syke ist eine tolle Gemeinde. Sie hat mich vor 28 Jahren herzlich aufgenommen und ich durfte dazugehören“, sagt Albertje van der Meer. Sie wollte immer im Team arbeiten und kam deshalb 1997 aus dem Hunsrück nach Syke. „Ich habe es immer als positiv empfunden, dass zu unserem Team auch der Superintendent gehört“, so die Theologin.

Als sie ihren Dienst in der Kirchengemeinde begann, war sie die Syker Pastorin. Das hat sich mittlerweile verändert. „Ich bin jetzt Pastorin in der Gesamtkirchengemeinde Barrien-Heiligenfelde-Syke und finde toll, dass ich die Gründung noch miterlebt habe.“ Die Kirche befinde sich in einer Umbruchsituation. „Wir müssen heute neue Akzente setzen um das kirchliche Leben lebendig zu erhalten. Trafen sich Gruppen und Kreis früher wöchentlich, so sind heute mehr zeitlich überschaubare Projekte und Events gefragt“, so die Pastorin. Sie ergänzt: „Im Pfarramt macht sich die Arbeitsverdichtung aufgrund weniger werdenden Personals deutlich bemerkbar. Eine 70-Stunden-Woche ist mir nicht fremd.“

Wenn Albertje van der Meer an ihre Jahre in der Kirchengemeinde zurückdenkt, dann bleiben ihr viele Ereignisse in besonderer Erinnerung. Die Theologin nennt zum Beispiel den Einzug in das Pfarrhaus, das gemeinsame Kaffeetrinken und die munteren Plauderrunden mit dem Seniorenteam zu Geburtstagen, die Feier zum 125-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde, die Team-Arbeit und den Hoffnungspfad auf dem Friedhof. Natürlich gab es für sie auch so manche Herausforderung. „Wer in so einer großen Gemeinde wie Syke arbeitet, muss sich seine Zeit gut einteilen und lernen nein zu sagen“, sagt Albertje van der Meer. In den vergangenen 28 Jahren habe sich auch der pfarramtliche Alltag sehr verändert. „Zoom-Sitzungen, der E-Mail-Verkehr und die ständige Erreichbarkeit haben für eine Beschleunigung der Arbeit gesorgt.“

Eigentlich wollte Albertje van der Meer auch im Ruhestand in Syke bleiben. Doch dazu wird es nicht kommen. Nach ihrer Verabschiedung wird sie zusammen mit ihrem Hund Oskar die Hachestadt in Richtung Osnabrück verlassen. Dort lebt ihre Tochter mit ihrer Familie. Langeweile wird auf jeden Fall nicht aufkommen. „Ich spiele gerne auf meinem Didgeridoo, nehme gern mal den Pinsel zur Hand oder höre Musik. Es gibt so vieles, dass ich gerne mache“, so die Pastorin. Kirchliche Aufgaben möchte sie erstmal nicht übernehmen. „Das erste Jahr mache ich einen beruflichen Schnitt und möchte Abstand gewinnen. Danach werde ich entscheiden wie es weiter geht.“

Text und Foto: Thorsten Runge