Eine Geschichte vom verlorenen Sohn hat die Kirchengemeinde Brinkum erlebt. Sie prägt bis heute ihr besonderes Profil. Da gab es vor einiger Zeit einen Jugendlichen, der unbedingt in einer Jeans konfirmiert werden wollte. Die Kirchengemeinde lehnte das schlankweg ab. Es wurde nichts mit der Konfirmation. Seit diesem Vorfall hatte der Betroffene ein schwieriges Verhältnis zur Religion und besonders zur Kirche in Brinkum. Nun geschah es aber, dass Eckhart Kowalke, so sein Name, älter wurde, nach Schleswig- Holstein auszog und dort als Künstler viel Ansehen erwarb. Eines seiner Bilder wird sogar in der Bremer Kunsthalle ausgestellt. Die Kirchengemeinde bot ihm ihre Kirche als Ausstellungsraum an. Kowalke ließ sich darauf ein und hat seitdem wieder einen Bezug zur Kirche und der Gemeinde gefunden. Die Brinkumer hat es gefreut.
Angestoßen von diesem Ereignis werden in der im 19. Jahrhundert wieder aufgebauten schlichten Hallenkirche öfter interessante Ausstellungen geboten. So wird Elisabeth Lasche aus Bielefeld kommen und ihre Bilder zum Thema "Alles hat seine Zeit" zeigen. Aber auch eine Arbeitsgruppe der Landfrauen ist mit einer Fotoausstellung über Hände, die zupacken, vertreten. Außerdem veranstaltet die Gemeinde Kunstreisen. Nach einer Einführung in das Leben und Werk des berühmten Malers Marc Chagall werden Reisen auf seinen Spuren etwa nach Nizza oder Israel unternommen.
Aber natürlich kümmert sich die Gemeinde nicht nur um Kunstinteressierte. Besonders setzt sie sich für die Senioren ein. Das "Haus Lohmann" ist dafür ein Beispiel. Die Gemeinde hat für diese Begegnungsstätte für ältere Menschen die Trägerschaft übernommen. Drei Mal pro Woche kann man sich hier treffen und etwa an einer Schreibwerkstatt teilnehmen, Exkursionen unternehmen oder einfach nur klönen oder spielen.