Hoyerhagen

Kirchengemeinde Hoyerhagen
Kirchengemeinde Hoyerhagen

Die zahlenmäßig kleine Gemeinde liegt über eine relativ große Landfläche verstreut mit vielen einzeln gelegenen Höfen zwischen Hoya, Martfeld und Bruchhausen-Vilsen. Die alte kleine Kirche ist gar nicht so leicht zu finden. Sie liegt außerhalb des heutigen Ortskernes an der Straße von Hoya nach Martfeld auf einem kleinen Erdhügel. Dass die Kirche an ihrem heutigen Ort steht, soll folgende Bewandtnis haben: Von Mönchen aus Wechold sollte im Ort eine Kapelle gebaut werden. Deshalb ließen diese bei der "Schweinskuhle" ein hölzernes Kreuz aufstellen. Das sollte zwei Tage dort stehen bleiben. In der folgenden Nacht wurde das Kreuz aber weggeholt und da aufgestellt, wo heute die Kirche steht. Die Mönche versuchten es noch einmal. Doch wieder war das Kreuz aus der Schweinskuhle weggeschleppt worden. Da beschloss man, die Kirche nicht in der Schweinskuhle zu bauen, sondern dort, wo sie heute steht.

Die Entschlossenheit der Einwohner Hoyerhagens kommt auch noch in einer anderen - tatsächlich historischen - Geschichte zum Ausdruck. 1862 wollte der König von Hannover einen neuen Katechismus einführen. Er hat gemeint, "seinem Volke damit einen Dienst zu erweisen. Als Landesvater wollte er seinen Kindern hier Brot für die Seele bieten, als Landesbischof das Heil der Seelen fördern, und nach damals geltendem Rechte handelte er in fürstlicher Machtvollkommenheit". Die Zeiten des Absolutismus waren aber auch in der Kirche 1862 längst vorüber. Die Synoden und Kirchenvorstände wehrten sich, sie wollten den alten liebgewordenen Katechismus behalten. Die Freunde des neuen Katechismus wurden auf offener Straße verhöhnt. Der Chronist Friedrich Uhlhorn berichtet dann über die besonderen Umstände in Hoyerhagen: "Einige Männer stießen den Lehrer (der die Kinder nach dem neuen Katechismus unterrichtete) in einen Graben und zogen ihn mit einem Strick im Wasser umher, so dass er fast ums Leben gekommen wäre".

Doch nicht nur die Einwohner, auch die Pastoren von Hoyerhagen haben Stoff für Legenden geliefert. Von einem der alten Pastoren wird erzählt, dass ihn das Glockengeläut für eine kirchliche Trauung bei der Feldarbeit überraschte. Sofort eilte er ins Pfarrhaus, warf sich den Talar über und erschien mit den "erdenschweren" Lehmschuhen in der Kirche.

Seit September 1999 ist Hoyerhagen Teil des verbundenen Pfarramtes Hoya-Hoyerhagen