Wer heute einfach alte Bäume fällt, muss mit einer gehörigen Strafe rechnen. Wer vor 800 Jahren dieses tat, war sich zumindest der Bewunderung der Mitmenschen sicher. So geschehen im Jahre 1182. Friedrich Graf von Mackenstedt war ein treuer Verbündeter von des Braunschweiger Fürsten Heinrich der Löwe. Dieser wurde aber 1180 gestürzt, und Friedrich musste einem neuen Herrn dienen, dem Erzbischof von Bremen. Was lag da näher, als vor den Toren Bremens ein Waldstück zu roden (daher der Name Heiligen"rode") und ein Kloster zu gründen, um "die Religion zu verherrlichen"?
Ob die Stiftung bei seinem Herrn Gefallen gefunden hat, ist nicht überliefert. Nachdem Benediktiner-Mönche und etwas später Benediktiner-Nonnen eingezogen, die Mönche dann wieder ausgezogen waren, wurde das Kloster nach der Reformation in ein evangelische Damenstift umgewandelt. Der größte Stolz der Kirchengemeinde sind nun die drei Glocken. Die älteste stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert, die größte wurde wahrscheinlich um 1350 gegossen. Das Geläut gehört zum ältesten innerhalb der Landeskirche. Eine vierte Glocke hängt seit November 1996 auf dem Friedhof; die ganze Maßnahme - Bau des Glockenträgers und Guss der Glocke wurde ausschließlich aus Spendenmitteln finanziert. Aber natürlich will die heutige Gemeinde nicht nur in der Vergangenheit schwelgen.
Ein Schwerpunkt dieser Kirchengemeinde, zu der außer der Klosterkirche auch die Heilig-Geist-Kapelle in Fahrenhorst gehört, ist die Arbeit mit Kindern; es gibt drei Spielkreise und zahlreiche Mutter-Kind Gruppen, verschiedene Frauenkreise sowie die Kinderkirche. Für Männer zwischen 30 - 50 Jahren gibt es die Infothek. Aber auch die Senioren haben ihre Kreise; dazu gehört einmal im Monat ein "Rentnertreff" für Männer im Gemeindehaus.